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       # taz.de -- Vorwürfe gegen Berliner Polizisten: Keine Konsequenzen für Party-Polizei
       
       > Sie haben wild beim G20 gefeiert, Folgen hat das für Berlins
       > „Partybullen“ aber nicht: Es bleibe kritikwürdiges Verhalten, sagt
       > Polizeipräsident Klaus Kandt.
       
   IMG Bild: Party-Pause für die Berliner Polizei
       
       Berlin dpa | Die [1][ausschweifende Feier von Berliner Polizisten], die zu
       einem G20-Einsatz nach Hamburg geschickt worden waren, hat keine
       Konsequenzen für die Beamten. „Nach jetzigem Stand ist eindeutig klar:
       Disziplinarwürdig ist an diesem Verhalten nichts“, sagte der Sprecher der
       Berliner Polizei, Winfrid Wenzel, in der RBB-„Abendschau“ am Dienstag. Es
       gebe keine Belege, keine Aussagen von Zeugen, keine Videoaufnahmen oder
       Fotos, die „in irgendeiner Weise disziplinare Folgen“ haben müssten.
       
       Diese Einschätzung sei „nahezu 100 Prozent im Einklang mit dem, was die
       Hamburger Polizei umfassend und akribisch ermittelt“ habe, betonte er. Die
       mediale Berichterstattung sei „deutlich überhöht“ gewesen, meinte Wenzel.
       Es gebe keinen Anlass für Bewertungen, die im Zusammenhang mit einem
       „Sexskandal oder möglichen Orgien stehen würden“.
       
       Die Berliner Polizei veröffentlichte am Abend auf Twitter einen Brief des
       Berliner Polizeipräsidenten Klaus Kandt, der sich mit dem Schreiben an die
       Kollegen wandte. Von den Vorwürfen bleibe im Ergebnis kritikwürdiges
       Verhalten einiger Einsatzkräfte außerhalb des Dienstes wie Lärm und
       Urinieren auf dem Unterkunftsgelände, schrieb Kandt. Die Geschehnisse
       zeigten, wie schnell das Verhalten einzelner das Ansehen der Polizei auf
       den Prüfstand stellen könne. „Es ist mehr als misslich, wenn wir uns durch
       individuelles Fehlverhalten angreifbar machen.“ Pauschale und voreilige
       Verurteilungen würden aber niemandem helfen.
       
       Mehr als 220 Berliner Polizisten waren nach Hamburg geschickt worden, um
       die Polizei vor dem G20-Gipfel zu unterstützen. Ihnen wurde vorgeworfen, in
       der Unterkunft in Bad Segeberg exzessiv gefeiert zu haben. Dabei war auch
       von Sex in der Öffentlichkeit die Rede, eine Polizistin soll im Bademantel
       mit einer Dienstwaffe hantiert haben, hieß es. Die Hamburger Polizeiführung
       schickte die Berliner Polizisten zurück.
       
       ## „Es wurde nichts beschädigt“
       
       Die Berliner Polizisten hatten sich Ende Juni bei ihren Kollegen für die
       nächtliche Ruhestörung entschuldigt. „Sorry an unsere Kolleginnen und
       Kollegen aus NRW“, hieß es in einer Stellungnahme bei Facebook.
       
       Wuppertaler Polizisten, die ebenfalls für den G20-Gipfel auf dem
       Kasernengelände in Bad Segeberg nord-östlich von Hamburg untergebracht
       waren, hatten sich von ihren feiernden Kollegen gestört gefühlt.
       
       Ein Polizist, der die Feier auf dem Gelände des ehemaligen Containerdorfes
       für Flüchtlinge miterlebt hat, fand die Berichterstattung und Kritik daran
       übertrieben. „Es wurde nichts beschädigt. Niemand wurde verletzt. Wir haben
       niemanden beleidigt oder bedrängt. Wir alle waren am nächsten Tag
       einsatzfähig, es gab keine Ausfälle“, sagte er vergangene Woche Bild.de.
       
       5 Jul 2017
       
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