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       # taz.de -- Gay Pride in London: 1,5 Millionen feiern auf der Straße
       
       > Hunderttausende sind in London zur Gay Pride auf die Straße gegangen. Vor
       > 50 Jahren war Homosexualität in Großbritannien entkriminalisiert worden.
       
   IMG Bild: Spaß beim Feiern: Teilnehmer*innen der Londoner Pride
       
       London afp | Hunderttausende Menschen sind am Samstag zur Gay-Pride-Parade
       in London geströmt. Nach mehreren islamistischen Anschlägen in
       Großbritannien in den vergangenen Monaten wurde der Umzug von einem großen
       Sicherheitsaufgebot begleitet.
       
       Als Dank für ihren Einsatz durften Londoner Polizisten, Sanitäter und
       Feuerwehrmänner die Parade eröffnen, bei der dieses Mal der 50. Jahrestag
       der Entkriminalisierung von Homosexualität in England und Wales vor 50
       Jahren gefeiert wurde. Viele Teilnehmer der Parade trugen farbenfrohe
       Kostüme und schwenkten Regenbogenflaggen.
       
       Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan sprach von der größten Gay Pride in
       der britischen Hauptstadt, seit sie dort vor 45 Jahren zum ersten Mal
       stattgefunden hatte. Mehr als 1,5 Millionen Menschen kamen demnach zu dem
       Umzug und den anschließenden Feiern rund um den Stadtteil Soho. „Wir hatten
       ein paar furchtbare Wochen mit dem schrecklichen Feuer im Grenfell Tower
       und drei terroristischen Anschlägen“, sagte Khan während seiner Teilnahme
       an der Parade der Nachrichtenagentur AFP. Bei der Gay Pride gehe es nun „um
       Liebe“.
       
       Bei einem Brand im Londoner Hochhaus Grenfell Tower waren Mitte Juni
       mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Am 22. März war in London ein
       zum Islam konvertierter Brite mit seinem Auto in eine Gruppe von Passanten
       gerast, von denen vier starben. Anschließend tötete er einen Polizisten vor
       dem britischen Parlament. Am 3. Juni fuhren drei Attentäter mit einem
       Lieferwagen auf der London Bridge in eine Menschenmenge und stachen
       anschließend mit Messern auf Menschen in einem nahegelegenen Ausgehviertel
       ein. Dabei wurden sieben Menschen getötet und dutzende weitere verletzt.
       
       Auch in vielen anderen Städten hatten in den vergangenen Wochen Umzüge
       stattgefunden, um der Forderung nach der Gleichberechtigung von
       Homosexuellen, Bisexuellen und Transgender Nachdruck zu verleihen. In Köln
       wurde für Sonntag eine riesige Parade zum Christopher Street Day
       angemeldet. Ein Thema dürfte dabei auch die jüngst beschlossene Einführung
       der Ehe für alle in Deutschland sein.
       
       9 Jul 2017
       
       ## TAGS
       
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