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       # taz.de -- Krieg in Syrien: Waffenruhe im Südwesten in Kraft
       
       > Trump und Putin hatten sich am Rande des G20-Gipfels auf eine Feuerpause
       > in Syrien geeinigt. Viele Details bleiben allerdings unklar.
       
   IMG Bild: Beim G20-Gipfel im Hamburg: Putin und Trump geben die vereinbarte Waffenruhe für den Südwesten Syriens bekannt
       
       Genf taz | Im Südwesten Syriens ist am Sonntag eine Waffenruhe in Kraft
       getreten. Eine entsprechende Vereinbarung hatten die Präsidenten der USA
       und Russlands, Donald Trump und Wladimir Putin, zuvor beim G20-Treffen in
       Hamburg bekannt gegeben.
       
       Vertreter der USA, Russlands und Jordaniens hatten sie bereits Anfang
       letzter Woche in der jordanischen Hauptstadt Amman ausgehandelt. Allerdings
       sind wesentliche Details nach wie vor unklar oder gar umstritten. Die
       Waffenruhe trat am Sonntag um 12 Uhr Ortszeit in den beiden Provinzen Daraa
       und Kunaitra sowie nach russischen Angaben auch in Sweida an der
       jordanischen Grenze in Kraft. Dort waren die Kämpfe zwischen
       Regierungsstreitkräften und diversen islamistischen Rebellengruppen seit
       Februar eskaliert.
       
       Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die
       unabhängig schwer überprüfbar sind, hatte die syrische Armee in der Nacht
       zum Sonntag noch einige Fässer mit Sprengstoff auf Rebellenstellungen in
       der Stadt Daraa abgeworfen.
       
       ## Wer kontrolliert?
       
       Teilweise gehört die Region im Südwesten Syriens bereits jetzt zu einer
       „Deeskalationszone“, die von Russland, dem Iran und der Türkei in der
       kasachischen Hauptstadt Astana vereinbart worden war. Allerdings wurde
       diese Vereinbarung bislang häufig durchbrochen.
       
       Wer für die Kontrolle der Waffenruhe künftig zuständig ist, war zunächst
       noch unklar. Moskau plant nach Darstellung von Außenminister Sergei Lawrow,
       Militärpolizisten dafür einzusetzen, die Feuerpause zu überwachen und dafür
       zu sorgen, dass die von Russland unterstützten syrischen Regierungstruppen
       sie einhalten. Die USA müsse garantieren, dass die von ihnen unterstützten
       Rebellengruppen sich an die Waffenruhe halten.
       
       Sollte dies so geschehen, würden alle Kampfparteien auf ihren gegenwärtigen
       Positionen – festgelegt durch eine Demarkationslinie – festgefroren sein.
       Das bestätigte ein Sprecher der jordanischen Regierung, die an den
       Gesprächen beteiligt war. Auch Satelliten, Drohnen und Beobachter am Boden
       sollen an der Kontrolle der Waffenruhe beteiligt werden.
       
       ## Erstmals wieder diplomatisch aktiv
       
       Mit der Vereinbarung haben sich die USA erstmals seit Amtsantritt Trumps
       wieder diplomatisch im Syrienkonflikt engagiert. Hält die Waffenruhe und
       wird sie womöglich auf weitere Teile des Landes ausgeweitet, bestünde
       erstmals Aussicht auf Fortschritte bei den seit Januar 2016 geführten,
       bislang völlig ergebnislosen Genfer Verhandlungen, deren siebte Runde am
       heutigen Montag beginnt.
       
       9 Jul 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Zumach
       
       ## TAGS
       
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