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       # taz.de -- Kämpfe in Mossul: Noch sind IS-Kämpfer in der Stadt
       
       > Am Wochenende wurde schon gefeiert, aber die Schlacht um Mossul ist noch
       > nicht ganz vorbei. Die Kämpfe gegen die letzten Dschihadisten dauern an.
       
   IMG Bild: Während irakische Soldaten am Tigris ihren Sieg feiern, wird in anderen Stadtteilen noch gekämpft
       
       Mossul ap/dpa | Die irakischen Soldaten müssen für die komplette Eroberung
       Mossuls noch eine kleine Gegend in der Altstadt freikämpfen. Bei diesem
       Unterfangen rückten die Truppen am Montag langsam vor. Selbst nachdem seine
       Männer die letzten Gegenden unter Kontrolle des Islamischer Staat (IS)
       zurückerobert hätten, würden die Räumungsoperationen in Mossul weitergehen,
       sagte Brigadegeneral Haidar Fadhil von den irakischen Spezialkräften.
       
       Irakische Kommandeure sagten, sie glaubten, dass noch Hunderte IS-Kämpfer
       in der Altstadt seien und ihre Familien, darunter auch Frauen und Kinder,
       als menschliche Schutzschilde verwendeten. Die meisten dort noch
       zurückbleibenden Zivilisten seien vermutlich IS-Familienangehörige, sagte
       ein ranghoher Spezialkräfte-Kommandeur, Abdul-Ghani al-Assadi. „Aber wir
       werden ihnen nichts vorwerfen. Wenn sie keine Waffen tragen, sind sie
       Zivilisten.“
       
       Mossul, die zweitgrößte Stadt des Iraks, war 2014 unter IS-Kontrolle
       gefallen. Damals rückte der IS über einen Großteil des Nordwestens des
       Landes vor und rief anschließend ein Kalifat auf dem Gebiet aus, das von
       den Extremisten im Irak und in Syrien gehalten wurde.
       
       Irakische Truppen starteten die Operation zur Rückeroberung Mossuls im
       vergangenen Oktober. Ende Januar wurde die Osthälfte der Stadt für befreit
       erklärt. Im Februar begann der Vormarsch in den Westen Mossuls. Seit Juni
       ziehen die irakischen Truppen durch die Altstadt.
       
       [1][Am Sonntag hatte der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi Mossul
       besucht], um Kämpfer und Einwohner zu ihrem „großen Sieg“ über die
       Terrormiliz IS zu beglückwünschen. Eine zunächst angekündigte Rede an die
       Nation fiel aber offenbar aus, weil die Stadt noch immer nicht vollständig
       befreit ist. Bei seinem Besuch traf Al-Abadi Feldkommandeure, küsste Babys
       und ging durch einen wiederöffneten Markt. Während gefeiert wurde, gab es
       aber weiter Luftangriffe und Scharfschützenfeuer.
       
       ## Erfolgreiche Operation
       
       Im Laufe der neunmonatigen Operation in Mossul haben die irakischen Truppen
       das IS-Gebiet in der Stadt auf weniger als einen Quadratkilometer
       reduziert. Am Samstag hatte die irakische Bundespolizei erklärt, der ihr
       zugeteilte Sektor sei vom IS befreit. Am Sonntag tat das auch die 9.
       Division der irakischen Armee in ihrem Bereich.
       
       Der Vormarsch des Militärs war vor allem in der dicht besiedelten Altstadt
       immer wieder aufgehalten worden, weil der IS Zivilisten als menschliche
       Schutzschilde missbrauchte, Selbstmordattentate verübte, Gebäude verminte
       und den Soldaten mit Scharfschützen auflauerte. Die irakischen Streitkräfte
       und das von den USA angeführte Militärbündnis bombardierten die Stellungen
       der Extremisten ohne Unterlass, Menschenrechtler beklagten, dass sie dabei
       viel zu wenig Rücksicht auf die in der Altstadt lebenden Menschen genommen
       hätten.
       
       10 Jul 2017
       
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