# taz.de -- Nur eine Gegenstimme zur Gleichstellung: Malta führt Ehe für Alle ein
> Im katholischen Malta waren Scheidungen noch bis 2011 verboten. Nun führt
> das Land sogar die Ehe für Alle ein – und das fast einstimmig.
IMG Bild: „We made History“: Menschen in Malta feiern die Einführung der Ehe für Alle
Valletta ap | Auch der mehrheitlich katholische Inselstaat Malta führt die
Ehe für Alle ein. Mit nur einer Gegenstimme beschloss das Parlament in
Valletta die Reform am Mittwochabend und setzte sich damit über den
Widerstand der Kirche hinweg. Der Abgeordnete, der dagegen stimmte, führte
als Grund seinen christlichen Glauben an. Der maltesische Ministerpräsident
Joseph Muscat nannte die Entscheidung „historisch“. Damit habe die
Gesellschaft Maltas eine beispiellose Stufe der Mündigkeit erreicht.
„Wir leben in einer Gesellschaft, in welcher wir alle sagen können „Wir
sind gleichgestellt““, sagte Muscat als vor seinem Amtssitz in Valletta
eine große Feier begann. Abtreibungen bleiben in Malta weiterhin verboten.
Die Ehe für alle bedeutet für die Nation mit rund 440.000 Einwohnern, in
der Scheidungen bis 2011 noch illegal waren, jedoch einen großen Sprung.
Die Arbeiterpartei hatte nach ihrem Wahlsieg im Juni versprochen, die Ehe
für Alle als erste Maßnahme ihrer zweiten Amtsperiode umzusetzen. Auch die
größte Oppositionspartei schloss sich an.
Ziel der Reform ist es, „die Institution Ehe zu modernisieren“, damit alle
Erwachsenen das Recht haben, zu heiraten.
13 Jul 2017
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