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       # taz.de -- Opposition in China: Liu Xiaobo bestattet, Xu Zhiyong frei
       
       > Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo wurde am Samstag beigesetzt. Das
       > Schicksal seiner Witwe bleibt unklar. Menschenrechtler Xu Zhiyong durfte
       > aus dem Knast raus.
       
   IMG Bild: Liu Xia, die Witwe von Liu Xiaobo, bei der Seebestattung ihres Mannes
       
       Peking/hongkong/frankfurt/m. rtr/epd | Einer der bekanntesten chinesischen
       Menschenrechtler ist am Samstag nach Verbüßung einer vierjährigen
       Haftstrafe entlassen worden. Er hoffe, dass sein Mandant Xu Zhiyong nun als
       freier Mann leben könne und nicht unter Hausarrest gestellt werde, erklärte
       Xus Anwalt. Der Aktivist sei nach der Freilassung in guter körperlicher
       Verfassung.
       
       Xu hatte die Neue Bürgerbewegung gegründet und sich für die Rechte
       Benachteiligter wie Wanderarbeiter ohne Zugang zum Bildungs- und
       Gesundheitssystem eingesetzt. Seine Verurteilung war auf internationale
       Kritik gestoßen.
       
       Unterdessen ist zwei Tage nach seinem Tod der chinesische
       Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo beigesetzt worden. Der Leichnam sei am
       Samstagmorgen eingeäschert und bestattet worden, meldete die South China
       Morning Post unter Berufung auf die Behörden. Der Zeremonie hätten neben
       der Witwe Liu Xia Angehörige und Freunde des verstorbenen Dissidenten
       beigewohnt. Aus deren Reihen kam dem Bericht zufolge Kritik an der
       „hastigen“ Verbrennung.
       
       „Das ist ein taktisches Vorgehen der chinesischen Regierung, die Beisetzung
       so schnell zu arrangieren, so dass niemand seine Leiche sehen kann, was die
       meisten Erinnerungen hervorrufen würde“, zitierte die Zeitung den
       Aktivisten Hu Jia. Der Dichter und Philosoph Liu Xiaobo war am Donnerstag
       im Alter von 61 Jahren an den Folgen seiner Leberkrebserkrankung in einer
       chinesischen Klinik gestorben.
       
       ## „Die Welt muss etwas unternehmen“
       
       Äußerungen eines Behördensprechers, die bislang unter Hausarrest stehende
       Witwe sei offenbar frei, widersprach deren Anwalt laut [1][Berichten den
       britischen Senders BBC]. Die 56-jährige Künstlerin werde seit dem Tod ihres
       Mannes in Abgeschiedenheit gehalten, sagte er. „Die Welt muss etwas
       unternehmen, um sie zu retten – und zwar schnell.“
       
       Liu Xiaobo war erst Ende Juni aus dem Gefängnis in ein Krankenhaus verlegt
       worden. China hatte dem Sterbenskranken und seiner Frau trotz vieler
       Appelle die Ausreise verweigert. 2009 war der Schriftsteller zu elf Jahren
       Haft verurteilt worden. Anlass war die „Charta 08“, ein Aufruf für
       demokratische Reformen.
       
       Lesen Sie auch den Nachruf auf Liu Xiaobo, [2][„Ein Leben für die
       Menschenrechte“] von unserem China-Korrespondenten Felix Lee.
       
       15 Jul 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.bbc.com/news/world-asia-china-40608263
   DIR [2] /Nobelpreistraeger-Liu-Xiaobo-ist-gestorben/!5430833
       
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