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       # taz.de -- Enschede liebt die Frauenfußball-EM: Orangefarbene Herzen
       
       > In beinah jedem Schaufenster der niederländischen Stadt wird die
       > Frauenfußball-EM gefeiert. Das Finale kann also kommen.
       
   IMG Bild: Sie freut sich auch, zu recht!
       
       ENSCHEDE taz | Bäcker Bart unterstützt die Frauenfußball-EM – das steht auf
       einem großen, kreisrunden orangefarbenen Aufkleber, den der Ladenbesitzer
       zentral auf seine Scheibe angebracht hat. Die Uefa muss sich in Enschede
       nicht nur bei Bäcker Bart bedanken, dass das echt prima gelaufen ist mit
       dieser Europameisterschaft. In der nahe der deutschen Grenze gelegenen
       Stadt hat man sich mit bislang wohl beispiellosem Eifer diesem Turnier
       hingegeben.
       
       Die Fähnchen mit den Teilnehmerländern kann man gar nicht aus den Augen
       verlieren. Sie hängen überall. Auf den Straßen und in den Geschäften.
       Luftballons in den Nationalfarben oder in den Trikotfarben der „Oranje
       Leuuwinnen“ oder das offizielle Uefa-EM-Plakat. Fast kein Schaufenster ist
       in der Innenstadt zu finden, in dem nicht irgendwo irgendein Hinweis auf
       diese EM platziert wäre.
       
       Und der Erfolg des Oranje-Teams lässt die Herzen in Enschede noch höher
       schlagen. Selbst die Pop-Art-Galerie in der Marktstraat hat auf einem mit
       niederländischem Fanschmuck umflorten Ausstellungsstück mit Kreide
       festgehalten: „Wir wünschen unseren Frauen viel Glück“. In der
       Größenrangliste der niederländischen Städte liegt Enschede auf Platz 13.
       Europaweit die Nummer 1 ist man in diesen Tagen im Frauenfußball. Enschede
       hat alles auf eine Karte gesetzt und gewonnen. Man bewarb sich nur für die
       Austragung eines Halbfinals und des Endspiels und erhielt den Zuschlag wohl
       auch wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zu Deutschland.
       
       Über 7.000 Finaltickets sind bereits über die Grenze an die Anhänger des
       achtmaligen Europameisters verkauft worden. Aber die Deutschen kommen auch
       so gern nach Enschede – trotz oder wegen der Werbeslogans, mit denen sie
       hierher gelockt werden: „Matjes und Museum“, „Frikandel und Fashion“ oder
       „Lakritz und Luxus“. Am Samstag schleppten sie wieder ihre prall gefüllten
       Einkaufstüten durch die Stadt, und vielleicht hat manch einer seine
       Finalkarten noch beim Bäcker Bart oder anderswo verhökert.
       
       6 Aug 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Johannes Kopp
       
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