# taz.de -- Kommentar US-Rechtsextremismus: Trump? Grrr*÷!!!schn**!!
> Nach der rechten Gewalt in Charlottesville erlebte man Trump pur. Die
> Rassisten haben in den USA einen Platz: ganz oben.
IMG Bild: Es ist Unsinn, von Trump zu erwarten, dass er die Rechtsextremen ernsthaft verurteilt
Ganz ehrlich: Eigentlich sind es genau vier Worte, die man in jedem
weiteren Kommentar zu Donald Trumps Präsidentschaft unterbringen will, mit
dem Gefühl, damit sei alles Wesentliche gesagt. Sie lauten: Was für ein
Ars..! Aber das wäre nicht nur journalistisch unsauber, sondern vermutlich
auch Beleidigung, mindestens aber Schmähkritik und im Übrigen auch – außer
fürs eigene Seelenheil – nicht hilfreich.
Also anders: Donald Trump ist ein US-Präsident, der sich offen vor
Rassisten und Rechtsextremisten stellt, sie als „anständige Leute“
bezeichnet und die Gewaltbereitschaft, die von bis an die Zähne bewaffneten
„Alt-Right“-Demonstranten ausgeht, als mit der ihrer Gegner vergleichbar
relativiert. Das [1][erzwungene Statement vom Montag] war [2][von besorgten
Beratern notierter Politsprech]. Die ausgesprochen [3][bizarre
Pressekonferenz vom Dienstag war Trump].
Es ist vollkommener Unsinn, von Trump zu erwarten, dass er die
Rechtsextremen ernsthaft verurteilt. Rassismus ist in seinem Wahlkampf, ja
in seinem ganzen öffentlichen Leben angelegt. Als Immobilienunternehmer
durch wirtschaftliche Ungleichbehandlung von Minderheiten. Als Politiker
durch einen Wahlkampf, dessen rassistischer und antidemokratischer Gehalt
nicht zu übersehen war. Aber, wie er selbst nicht müde wird zu betonen: Er
hat gewonnen. Und jetzt imitiert er das, was er sich unter einer
Präsidentschaft vorstellt, genau so. Seine andauernde Unkenntnis sowohl der
Geschichte als auch demokratischer Abläufe ist Programm – und zwar im
Ergebnis ein rechtsextremes.
„Das ist nicht, wofür Amerika steht!“, hieß es in den letzten Tagen bei
vielen US-Kommentatoren und Politikern, für Rassisten und Nazis gäbe es in
dem Land keinen Platz. Das ist eh historischer Unsinn in einem Land, das
auf Sklavenarbeit aufgebaut ist. Aber es wäre ja schön, wenn es denn
wenigstens heute stimmen würde. Ist aber nicht so. Die Rassisten haben
einen Platz – ganz oben.
16 Aug 2017
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## AUTOREN
DIR Bernd Pickert
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