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       # taz.de -- Vortrag des Bremer Verfassungsschutzes: Identitäre sind „heiße Nummer“
       
       > Der Verfassungsschutz beobachtet auch in Bremen die Identitäre Bewegung,
       > lud zu einem Vortrag über die Rechtsextremen ein – und verriet dann
       > nichts Neues
       
   IMG Bild: Laut Verfassungsschutz hip, internetaffin, professionell, anschlussfähig und rechtsextrem: Die „Identitären“
       
       BREMEN taz | Keine Namen, kaum Zahlen, nichts Neues. So lässt sich
       zusammenfassen, was der Verfassungsschutz am Mittwochabend in Bremen über
       die Identitäre Bewegung (IB) zu sagen hatte.
       
       Eine „heiße Nummer“ sei die Gruppierung, erklärte Stefan Ravens, der
       stellvertretende Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz (VS) und
       zuständig für das Referat Rechts- und Linksextremismus. Die IB sei hip,
       internetaffin, professionell, anschlussfähig und rechtsextrem. So weit, so
       bekannt.
       
       Der lässige Vortrag Ravens kam im vollen Saal der Konrad-Adenauer-Stiftung
       gut an. Er gab sich bürgernah, kam ohne Fachjargon aus und stieg mit der
       Frage ein: „Rechtsextremismus, muss das jetzt sein?“
       
       Knapp umriss er die IB und warf dazu Bilder von deren Aktionen an die Wand,
       führte aus, dass selbst die kleinste Aktion sofort online dokumentiert
       werde. Ravens erste zentrale Botschaft war an diesem Abend, dass genau das
       gerade Jugendliche anspreche, die nicht wüssten, was sie mit sich anfangen
       sollen.
       
       Er führte aus, dass die IB eine straff hierarchische Organisation sei und
       dass Interessierte erst einmal einen Fragebogen ausfüllen müssten. Darin
       gehe es um Fragen wie: „Wo siehst Du Deine persönlichen Stärken?“ oder „Wo
       siehst Du dich in zwei Jahren innerhalb der Bewegung?“
       
       Ravens zweite zentrale Botschaft: Die IB sei anschlussfähig, da sie ihre
       rechtsextremen Positionen wie die vom Menschen „als Erbe und Träger einer
       bestimmten Identität“ mit guter PR übertünche.
       
       Auf Nachfrage aus dem Publikum erklärte Ravens, dass genau diese Kritik der
       IB an der multikulturellen Gesellschaft rechtsextrem sei. Denn die IB
       fordere die Trennung „der Völker“ und das sei eindeutig rechtsextrem.
       
       Über personelle Überschneidungen von bei der IB und der AfD Aktiven in
       Bremen sagte Ravens allerdings nichts. Es gibt sie aber. Im Saal saß am
       Mittwoch einer dieser Doppelaktivisten: Marvin Mergard, der
       stellvertretende Vorsitzende der Bremer AfD-Jugend, der gern auch bei den
       Identitären aufläuft.
       
       17 Aug 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Speit
       
       ## TAGS
       
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