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       # taz.de -- Sachsen-Derby in Leipzig: Alte Hassliebe rostet nicht
       
       > Die Regionalligisten Lok Leipzig und BSG Chemie treffen aufeinander. Für
       > die Lok-Fans wären zwei Derbysiege fast wichtiger als die
       > Abschlussplatzierung.
       
   IMG Bild: Im vergangenen Herbst blieb es beim Derby ruhig, was auch am 1-zu-5-Verhältnis von Polizisten zu Fans gelegen haben mag
       
       Leipzig taz | Am Wochenende herrscht wieder ein bisschen Ausnahmezustand in
       Leipzig. Mehrere Hundertschaften der Polizei werden rund um den
       Alfred-Kunze-Sportpark Dienst tun, so [1][wie bereits im November des
       vergangenen Jahres]. Der Grund damals wie heute: Die beiden
       Fußball-Stadtrivalen BSG Chemie und 1. FC Lokomotive Leipzig treffen
       aufeinander.
       
       Im November war es noch das Sachsenpokal-Viertelfinale, am Samstag geht es
       dagegen um Punkte in der Regionalliga Nordost. Denn die BSG schaffte im
       Sommer den Aufstieg in die vierte Liga. Es ist eine beeindruckende
       Entwicklung, die die „Chemiker“ hingelegt haben: In neun Jahren aus der 3.
       Kreisklasse (12. Liga) in die Regionalliga.
       
       Die Freude war entsprechend groß, schließlich trifft man hier nun wieder
       auf den „geliebten Feind“. Beide Vereine sind nicht nur räumlich getrennt:
       Chemie ist ganz im Westen, im Stadtteil Leutzsch, zu Hause, Lok im
       Südosten, in Probstheida. Chemie, das ist eine linke, teils
       antifaschistische Fankultur, Lok dagegen konservativ bis rechts. Im
       vergangenen Herbst blieb es beim Derby ruhig, was auch am 1-zu-5-Verhältnis
       von Polizisten zu Fans gelegen haben mag.
       
       Hinter RB Leipzig war Lok über Jahre die feste Nummer zwei in der Stadt,
       muss jetzt aber um seine Sonderstellung bangen. „Ich habe mich über den
       Aufstieg von Chemie gefreut. Das macht die Liga attraktiver“, sagt der neue
       Lok-Präsident Thomas Löwe über den Erzrivalen. Löwe steht seit knapp zwei
       Wochen an der Spitze des Clubs. Ex-Präsident Jens Kesseler hatte das Amt
       aus beruflichen Gründen aufgegeben.
       
       ## Neue Taktik
       
       Dass der Staffelstab sehr geräuschlos weitergegeben wurde, ist ungewöhnlich
       für das aufgeregte Umfeld um Lok. Es zeigt, dass der eingeschlagene Weg des
       Vereinspräsidiums Früchte trägt. Langsam, aber stetig entwickelt sich der
       Verein zu einem stabilen Regionalligisten. In dieser Saison will Lok einen
       Platz im oberen Tabellendrittel. Das Ziel bleibt der Aufstieg in die 3.
       Liga bis zum Jahr 2020.
       
       Für die Fanseele bei Lok wären dabei zwei Derby-Siege fast wichtiger als
       eine gute Abschlussplatzierung. Schließlich sieht man sich seit jeher der
       Konkurrenz aus Leutzsch überlegen. „Wir sind uns unserer eigenen Stärken
       bewusst. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, werden wir auch in den
       kommenden Jahren vor Chemie stehen“, gibt sich Präsident Löwe
       selbstbewusst.
       
       Bei Chemie herrscht derweil Vorfreude auf die Regionalliga und das Derby.
       „Alleine dafür lohnt sich der Aufstieg schon“, sagte Mannschaftskapitän
       Stefan Karau über die Duelle gegen Lok und merkte an: „Wir werden uns auf
       jeden Fall die Revanche für das verlorene Spiel im Sachsenpokal holen.“
       
       29 Jul 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Lok-Leipzig-gegen-BSG-Chemie-Leipzig/!5353330
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Fabian Held
       
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