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       # taz.de -- USA treten aus Klimaabkommen aus: Au revoir Paris
       
       > Jetzt ist es offiziell und endgültig: Washington reicht bei den Vereinten
       > Nationen den Austritt aus dem Klimaabkommen ein. Trump hatte den Schritt
       > im Juni angekündigt.
       
   IMG Bild: Einen Tag nach der nächsten Präsidentschaftswahl verlassen die USA das Abkommen
       
       Washington dpa | Die USA haben am Freitagabend (Ortszeit) bei den Vereinten
       Nationen offiziell ihren Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen
       eingereicht. Das Außenministerium in Washington teilte mit, dass den UN
       eine entsprechende Erklärung übermittelt worden sei. US-Präsident Donald
       Trump hatte das Klimaabkommen bereits Anfang Juni gekündigt und diesen
       weltweit kritisierten Schritt damit begründet, amerikanische Interessen für
       immer an die erste Stelle zu setzen.
       
       In der am Freitagabend veröffentlichten Erklärung erinnerte das
       US-Außenministerium an die Bereitschaft Trumps zu weiteren
       Klimaverhandlungen, „sollten die USA Bedingungen vorfinden, die günstiger
       für ihre „Wirtschaft, Arbeiter, das Volk und die Steuerzahler sind“. Die
       USA unterstützten eine „ausgewogene Herangehensweise“ an eine Klimapolitik,
       die Emissionen senke, aber gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum und
       Energiesicherheit ermögliche.
       
       Die Vereinten Nationen bestätigten den Eingang der entsprechenden
       Mitteilung der USA und bedauerten die Entscheidung. UN-Sprecher Stéphane
       Dujarric erinnerte an die Erklärung von Generalsekretär António Guterres,
       der den Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen als „große Enttäuschung“
       bezeichnet hatte. Guterres begrüße dennoch jede Bemühung der USA, sich
       wieder an dem Pariser Abkommen zu beteiligen.
       
       Der Klimapakt sieht klare Ziele für die Begrenzung der gefährlichen
       Erderwärmung vor. Der Ausstieg der Vereinigten Staaten – weltweit nach
       China zweitgrößter Produzent von Treibhausgasen – ist ein massiver Schlag
       gegen das internationale Regelwerk. Die absehbare Entscheidung hatte schon
       vor Trumps Auftritt rund um den Globus eine Welle des Protestes ausgelöst,
       die sich nach der Entscheidung fortsetzte.
       
       ## Bislang kein Dominoeffekt
       
       Es wird aber befürchtet, dass Trumps Alleingang eine Kettenreaktion auslöst
       und sich auch andere der 195 Unterzeichner vom Klimaschutz verabschieden.
       Vorerst aber halten alle anderen Unterzeichner an dem Abkommen fest. Trumps
       Forderung nach Neuverhandlung wurde von den wichtigsten
       Unterzeichner-Staaten eine klare Absage erteilt.
       
       Der Rückzug aus dem Abkommen aus dem Jahr 2015 soll voraussichtlich am 4.
       November 2020 wirksam werden – das ist einen Tag nach der nächsten
       Präsidentenwahl in den USA.
       
       Der Klimapakt von Paris sieht vor, die gefährliche Erderwärmung in einem
       weltweiten Kraftakt in den nächsten Jahrzehnten zu bremsen und so
       dramatische Folgen wie Dürren und einen Anstieg der Weltmeere zu mildern.
       Einzigartig ist der Pakt, weil sich erstmals fast alle Länder beteiligen
       wollen. Die USA hatten das Abkommen noch unter Trumps Vorgänger Barack
       Obama mit ausgehandelt und 2016 ratifiziert.
       
       5 Aug 2017
       
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