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       # taz.de -- Hochwasser in Sierra Leone: Hunderte Tote nach Erdrutsch
       
       > In Sierra Leone starben mehr als 310 Menschen durch Überschwemmungen. In
       > Freetown ruschte eine Berghang ab. Helfer befürchten weitere Opfer.
       
   IMG Bild: Wasser strömt durch die Straßen von Freetown
       
       Freetown afp | Im westafrikanischen Sierra Leone sind bei einer
       Überschwemmungskatastrophe mehr als 310 Menschen ums Leben gekommen. Allein
       in der Hauptstadt Freetown wurden bis zum Montagnachmittag nach Angaben des
       Roten Kreuzes 312 Tote gezählt. Die Rettungsdienste rechneten mit einem
       Ansteigen der Opferzahlen, der Katastrophenschutz sprach zunächst von 2.000
       Obdachlosen.
       
       Fatmata Sesay, die in dem hochgelegenen Stadtteil Juba lebt, erzählte, dass
       sie, ihre drei Kinder und ihr Mann um 04.30 Uhr früh durch heftige
       Regengüsse geweckt wurden. Das Wasser drang in ihre Lehmhütte ein. Sie
       entkam, indem sie auf das Dach stieg. „Wir haben alles verloren und keinen
       Platz mehr zum Schlafen“.
       
       In die Leichenhalle des Connaught-Hospitals wurden 180 Tote geschleppt.
       Eine trübe, orangefarbene Flutwelle wurde durch mehrere Straßenzüge
       geschwemmt. Ein AFP-Journalist sah mit Schlamm bedeckte Wohnhäuser. Auf
       Bildern örtlicher Medien war zu sehen, wie Menschen bis zum Bauch im Wasser
       standen und versuchten, die überspülten Straßen von Freetown zu überqueren.
       
       Medienberichten zufolge brach im Stadtteil Regent infolge des massiven
       Regens ein Hang von einem Hügel ab. Nach Angaben von Vizepräsident Victor
       Foh wurden in dem Gebiet zahlreiche Gebäude illegal errichtet.
       
       Während der Regenzeit kommt es in Westafrika immer wieder zu
       Überschwemmungen und Erdrutschen. Vor allem die Abholzung und schlechte
       Stadtplanung erhöhen das Risiko für die Bevölkerung, Opfer solcher
       Katastrophen zu werden. Auch wegen der schlechten Bauweise vieler Häuser
       werden dabei immer wieder Gebäude verwüstet. Freetown hat rund 1,2
       Millionen Einwohner. Sierra Leone zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.
       
       14 Aug 2017
       
       ## TAGS
       
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