# taz.de -- Von U-Boot verschwundene Journalistin: Frauenleiche im Meer gefunden
> Der Besitzer eines gesunkenen U-Boots, der in Haft sitzt, ändert seine
> Aussage: Er habe die Journalistin doch nicht abgesetzt – sie sei bei
> einem Unfall an Bord gestorben.
IMG Bild: Machte Schlagzeilen, indem er sein privates U-Boot-Projekt durch Crowdfunding finanzierte: Peter Madsen
Helsinki ap | Der Eigentümer eines gesunkenen U-Boots [1][hat seine Aussage
zum Verschwinden einer Journalistin in Dänemark geändert]. Die Schwedin sei
bei einem Unfall an Bord ums Leben gekommen, sagte Peter Madsen, der der
fahrlässigen Tötung verdächtigt wird, nach Angaben der Polizei am Montag.
Er habe sie danach auf See bestattet. Die Polizei teilte mit, der in ihrer
Mitteilung namentlich nicht genannte Eigentümer bleibe weiterhin in Haft.
Kurz nachdem Madsen seine Aussage geändert hatte, wurde auf See der Torso
einer Frau gefunden, ohne Gliedmaßen und Kopf. Es sei zu früh, um sicher zu
sagen, dass es sich bei der Leiche um die verschwundene Journalistin
handelte, sagte der Leiter der Ermittlungen in dem Fall, Jens Møller
Jensen. Eine Untersuchung dazu sei eingeleitet worden.
Die 30-Jährige war zuletzt gesehen worden, als sie am 10. August mit Madsen
Besitzer des selbst gebauten U-Boots „UC3 Nautilus“ eine Tauchfahrt
unternahm. Der 46-Jährige machte 2008 Schlagzeilen, indem er sein privates
U-Boot-Projekt durch Crowdfunding finanzierte. Die Journalistin wollte über
eine Fahrt mit dem U-Boot berichten. Es sank am Tag darauf, der Besitzer
wurde gerettet. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass er das U-Boot
absichtlich versenkte.
Madsen sagte zunächst aus, er habe die junge Frau schon am Vorabend nach
einer dreieinhalbstündigen Fahrt wieder abgesetzt und habe nichts mit ihrem
Verschwinden zu tun. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Vor seiner
Festnahme sprach er im dänischen Fernsehen über die Havarie seines U-Boots
und seine Rettung. Die Jungfernfahrt des rund 40 Tonnen schweren U-Boots
hatte 2008 bereits für internationale Schlagzeilen gesorgt.
Die Frau habe als Journalistin an vielen gefährlichen Orten gearbeitet,
sagte ihre Familie der Nachrichtenagentur AP. Aber es sei unvorstellbar
gewesen, dass ihr so nah an ihrem Zuhause etwas zustoßen könnte. Der
Lebenspartner der Frau hatte die Behörden alarmiert nachdem das U-Boot
nicht von der Fahrt zurückgekehrt war.
22 Aug 2017
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