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       # taz.de -- Kommentar Atomwaffentest in Nordkorea: Sanktionen wirken nicht
       
       > Der jüngste Atomwaffentest zeigt: Der Diktator in Pjöngjang lässt sich
       > durch die Kriegsandrohung des US-Präsidenten nicht beeindrucken.
       
   IMG Bild: In Nordkorea nichts Neues: Die Nachrichten berichten über die jüngsten Atomwaffentests
       
       Der jüngste Atomwaffentest Nordkoreas zeigt erneut, dass selbst scharfe,
       auch vom Nachbarn China mitgetragene Sanktionen das ungeeignete Mittel
       sind, um die Diktatur in Pjöngjang zu einer Veränderung ihrer Politik zu
       bewegen.
       
       Der Test widerlegt zudem die These auch mancher sicherheitspolitischer
       ExpertInnen in Deutschland, die Anfang August von US-Präsident Trump
       formulierte Atomkriegsdrohung gegen Nordkorea habe Kim beeindruckt und von
       einer weiteren Eskalation des Konflikts abgeschreckt.
       
       Wer jetzt weiterhin stur und fantasielos an der Forderung nach noch mehr
       Härte, Druck und erneut verschärften Sanktionen gegen Pjöngjang festhält,
       negiert die Erfahrung aus dem Konflikt um das iranische Nuklearprogramm.
       Die jahrzehntelange Sanktions- und Isolationsstrategie Washingtons
       gegenüber Teheran und die ab 2003 auf Betreiben des damaligen
       Bundesaußenministers Fischer verschärfte Politik der EU gegenüber Teheran
       waren kontraproduktiv. Sie stärkten die Hardliner und Befürworter einer
       atomaren Bewaffnung in Teheran.
       
       Erst als die US-Regierung ab 2013 zunächst auf hochgeheimen Kanälen und
       dann auch öffentlich mit der Führung in Teheran auf Augenhöhe verhandelte,
       konnte der Konflikt um das Nuklearprogramm deeskaliert und schließlich
       durch ein Abkommen beigelegt werden. Eine entsprechende Bereitschaft
       Washingtons gegenüber Pjöngjang ist auch unabdingbare Voraussetzung, um
       Nordkorea zur Aufgabe seiner Atomwaffenbestrebungen zu bewegen.
       
       Darüber hinaus bedarf es einer politischen Perspektive für die Koreanische
       Halbinsel: Friedensvertrag zwischen Nord und Süd, Entmilitarisierung sowie
       gemeinsame Sicherheitsgarantien durch China und die USA. Nur wenn der
       Diktatur in Pjöngjang die äußeren Feinde in Washington und Seoul abhanden
       kommen, wird auch eine Überwindung dieser Diktatur von innen möglich.
       
       3 Sep 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Zumach
       
       ## TAGS
       
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