URI: 
       # taz.de -- Anzeige gegen AfD-Spitzenkandidat: Gauland ist's egal
       
       > Ex-Bundesrichter Thomas Fischer hat gegen Alexander Gauland Strafanzeige
       > wegen Volksverhetzung erstattet. Der AfD-Spitzenkandidat gibt sich
       > unbeeindruckt.
       
   IMG Bild: Sprach von der „Entsorgung“ der Integrationsbeauftragten Aydan Özoguz: Alexander Gauland (links)
       
       Berlin dpa | Der AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland hält Vorwürfe der
       Volksverhetzung wegen seiner Angriffe auf Staatsministerin Aydan Özoguz
       (SPD) für „völlig verfehlt“. Eine entsprechende Anzeige des früheren
       Bundesrichters Thomas Fischer nimmt Gauland gelassen: „Soll er machen“,
       sagte er am Dienstag auf Fragen von Lesern des Redaktionsnetzwerks
       Deutschland (RND) in Berlin.
       
       Der Jurist Fischer hatte gegen Gauland Strafanzeige gestellt, weil dessen
       Äußerungen über die türkischstämmige SPD-Bundestagsabgeordnete und
       Staatsministerin für Migration den Verdacht der Volksverhetzung und
       Verletzung der Menschenwürde rechtfertigten. Gaulands Schmähung sei
       „ersichtlich allein auf die ethnische Zugehörigkeit der Betroffenen als
       Mitglied eines Teils der Bevölkerung“, [1][zitierte Spiegel Online aus der
       Anzeige].
       
       Gauland hatte vergangenen Samstag auf einer Wahlkampfveranstaltung davon
       gesprochen, Özoguz in der Türkei zu „entsorgen“. Im Gespräch mit der
       Frankfurter Allgemeinen Zeitung legte er nach: „Ich finde eine Frau, die
       sagt, eine deutsche Kultur sei jenseits der Sprache nicht identifizierbar,
       hat in diesem Land nichts verloren.“ Özoguz müsse sich „unter Umständen ein
       anderes Land suchen“. Seine ursprüngliche Äußerung, Özoguz zu „entsorgen“,
       bereue er nicht: „Ich will es gar nicht als Fehler bezeichnen. Der Bohei,
       der um dieses Wort gemacht wird, ist absolut lächerlich.“
       
       SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz nannte Gauland in der Neuen
       Westfälischen den „Spitzenhetzer der AfD“. Dessen Äußerungen zu Özoguz
       seien „ein ungeheurer Vorgang und eindeutig rechtsextremes Vokabular“. Auch
       Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte dem AfD-Spitzenkandidaten
       vorgeworfen, er buhle mit rassistischen Äußerungen um Aufmerksamkeit.
       „Diese Äußerung über Staatsministerin Özoguz ist rassistisch, sie ist
       absolut zu verurteilen“, sagte die CDU-Vorsitzende am Dienstag in Berlin.
       
       30 Aug 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/alexander-gauland-ex-bundesrichter-thomas-fischer-zeigt-afd-mann-wegen-volksverhetzung-an-a-1165180.html
       
       ## TAGS
       
   DIR Thomas Fischer
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Alexander Gauland
   DIR Dieter Wedel
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Schwerpunkt Rassismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR „Zeit“ und Ex-Bundesrichter trennen sich: Unrecht für Fischer
       
       Thomas Fischer und die „Zeit“ gehen fortan getrennte Wege. Seine Kolumnen
       polarisierten, doch sein Weggang ist ein großer publizistischer Verlust.
       
   DIR AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland: Ermittlungen wegen Volksverhetzung
       
       Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen ermittelt gegen den AfD-Vize. Er hatte
       empfohlen, die Integrationsbeauftragte Özoguz in Anatolien zu „entsorgen“.
       
   DIR Rücktritt nach taz/NDR-Enthüllungen: Protokolle eines AfD-Politikers
       
       Der Schweriner Fraktionsvize Arppe schrieb in Chats über
       Vergewaltigungsfantasien und beleidigte Parteikollegen. Er trat zurück.
       
   DIR Meineid-Vorwürfe: Frauke Petrys Immunität aufgehoben
       
       Seit mehr als einem Jahr ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die
       AfD-Chefin. Nun verliert Petry ihren parlamentarischen Schutz.
       
   DIR Strategische Provokation der AfD: Die Grenze des Sagbaren
       
       Wieder betreibt die AfD rassistische Hetze. Diesmal will Gauland
       SPD-Politikerin Özoğuz „in Anatolien entsorgen“. Dürfen wir das ignorieren?