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       # taz.de -- Nach Konfrontation mit Chat-Protokollen: Fraktionsvize der AfD in MV tritt ab
       
       > Der taz liegen Protokolle mit menschenverachtenden Inhalten vor. Auf
       > Nachfragen reagierte Holger Arppe nicht, er erklärte seinen Rücktritt.
       
   IMG Bild: Holger Arppe (Archivbild 2015)
       
       Hamburg taz | Die politische Karriere des stellvertretenden
       Fraktionsvorsitzenden der AfD im Landtag Mecklenburg-Vorpommern ist
       vorläufig beendet. Am Donnerstag erklärt Holger Arppe seinen Austritt aus
       Fraktion und Partei. Die Entscheidung kommt nur kurz nachdem der NDR und
       die taz Arppe um eine Stellungnahme zu Chatprotokollen bat, die im Rahmen
       einer Recherche vorliegen. [1][Die rund 12.000 Seiten umfassenden
       Protokolle, die der taz vorliegen, oszillieren zwischen alltäglichen
       Banalitäten und politischen Überlegungen, bis hin zu brutalen Gewalt- und
       Vergewaltigungsvorstellungen].
       
       Am Dienstagmittag wurde Arppe mit den in seinem Namen verfassten Äußerungen
       zu Parteikollegen, politischen Gegnern und außerparlamentarischen
       Bündnispartnern konfrontiert. Er war gebeten worden, sich bis Mittwoch mit
       einer Stellungnahme zu melden oder gegebenenfalls darzulegen, dass es sich
       um Fälschungen oder falsche Zuschreibungen handele. Weder gegenüber dem
       NDR, noch der taz äußerte sich Arppe.
       
       Am Donnerstag behauptete Arppe statt dessen in der neu-rechten
       Wochenzeitung Junge Freiheit: „Angesichts der gegen meine Person erhobenen
       Vorwürfe, die auf illegal beschafften angeblichen Chatprotokollen beruhen,
       ist mein wichtigstes Anliegen der Schutz meiner Partei, der Alternative für
       Deutschland“. „Das wird mich freilich nicht davon abhalten, auch in der
       Zukunft zum Wohle meines Vaterlandes zu arbeiten“, versichert er und
       erklärt, sein Landtagsmandat behalten zu wollen. Von den ihm unterstellten
       Äußerungen würde er sich aber „klar distanzieren“.
       
       Im Mai 2015 wurde Arppe bereits wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe
       verurteilt. Das Amtsgericht Rostock sah es als erwiesen an, dass sich der
       44-Jährige unter Pseudonym im Kommentarbereich des Internetportals
       Politically Incorrect verächtlich über Muslime geäußert hatte. Gegen das
       Urteil legte Arppe Berufung ein.
       
       Der AfD-Fraktions- und Landeschef Leif-Erik Holm nannte die Entscheidung
       Arppes „konsequent“. Die Entscheidung sei zwingend notwendig, sollten die
       im Raum stehenden Äußerungen von Arppe stammen, meinte auch
       Co-Landessprecher Bernhard Wildt.
       
       31 Aug 2017
       
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