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       # taz.de -- 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
       
       > Lektionen 
       
       ## 1. Deutschland ist für Türken zu gefährlich
       
       „Einen schlechten Witz“ – so nannte Kanzleramtsminister Peter Altmaier
       (CDU) Anfang der Woche die Reisewarnung, die das türkische Außenministerium
       zuvor für Deutschland herausgegeben hatte. Die Bundesrepublik sei nicht
       sicher für türkische Reisende, konnte man da lesen, denn „die politische
       Atmosphäre ist zunehmend geprägt von rassistischer Rhetorik“. Zuvor hatte
       das deutsche Außenministerium seine Reisehinweise für die Türkei
       verschärft. Erdoğan bleibt ein bestimmendes Thema des Wahlkampfs.
       
       ## 2. Merkel steht nicht auf Duelleinladungen
       
       Zu einem zweiten TV-Duell wird es nicht kommen, obwohl SPD-Kanzlerkandidat
       Martin Schulz Kanzlerin Merkel in einem Brief um eine zweite Chance bat.
       „Die Bürgerinnen und Bürger verdienen eine umfassende Debatte um die
       zentralen Zukunftsfragen unseres Landes“, so Schulz. Merkel ließ
       ausrichten, dass sie ein zweites Duell nicht für nötig befinde. Es gebe
       schließlich genug andere Formate, und „bei dieser Mischung“ würde man es
       gern belassen.
       
       ## 3. Lindner war schon mit 18 Lindner
       
       Weniger fernsehscheu war der gerade mal 18-jährige damalige Schüler und
       heutige FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner. In einem von Stern TV
       veröffentlichten Video ist Lindner als Jungunternehmer in Anzug und
       Krawatte zu sehen. Er spricht und gestikuliert so, wie man es von ihm aus
       Talkshows gewohnt ist. Hinter dem Steuer eines Mercedes posierend erklärt
       der sommersprossige Abiturient, wie er mit seiner PR-Firma an Geld zu
       kommen plant. Zu diesem Zeitpunkt war Lindner übrigens schon vier Jahre
       FDP-Mitglied. Überraschung?
       
       ## 4. Die CSU findet, man kann Familien begrenzen
       
       Keine Überraschung vonseiten der CSU. 200.000 Flüchtlinge pro Jahr und mehr
       nicht, das steht für Horst Seehofer fest. Jetzt hat der Parteichef erstmals
       signalisiert, dass in diese Zahl „natürlich“ auch der Familiennachzug
       einbezogen sei. Dem stimmte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann
       zu. Kanzlerin Merkel bekannte sich im Fernsehen stattdessen neuerlich zu
       ihrem Versprechen, mit ihr werde es keine Obergrenze geben. Ein ähnliches
       Versprechen gab sie allerdings auch über die Maut ab.
       
       ## 5. Weidel hat nichts gegen Asylbewerber, die putzen
       
       Ob das Alice Weidel genauso sieht wie die CSU? Wie die Zeit enthüllte,
       engagierte die AfD-Spitzenkandidatin eine syrische Geflüchtete als
       Putzhilfe in ihrem Wohnsitz in Biel. 25 Franken pro Stunde, schwarz auf die
       Hand. Ist Alice Weidel ein Gutmensch? Ist sie schizophren? Fragen über
       Fragen. Ihr Anwalt ließ ausrichten, dass Frau Weidel tatsächlich „einen
       freundschaftlichen Kontakt zu einer Asylbewerberin aus Syrien hat“. Der
       Rest sei allerdings frei erfunden. Paul Toetzke
       
       16 Sep 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Paul Toetzke
       
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