# taz.de -- Studie zu Mieten in Großstädten: Millionen mieten sich arm
> Eine Million Haushalte in Großstädten gibt mehr als die Hälfte des
> Monatseinkommens für die Miete aus. Was übrigbleibt, reicht oft kaum zum
> Leben.
IMG Bild: Was muss man verdienen, um hier zu leben? Neubauviertel in Frankfurt/Main
Köln dpa | In deutschen Großstädten leiden viele Menschen nach den
Ergebnissen einer Studie unter einer kaum noch tragbaren Belastung durch
hohe Mieten. Rund vier von zehn Haushalten in Deutschlands Großstädten
müssten mehr als 30 Prozent ihrs Nettoeinkommens allein für ihre Miete
(bruttokalt) ausgeben, heißt es in der am Mittwoch in Düsseldorf
vorgelegten Untersuchung. Die [1][Studie der Berliner Humboldt-Universität]
war von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gefördert worden.
Dabei gelte eine solche Mietbelastung unter Experten bereits als
problematisch, so die Wissenschaftler. Insbesondere bei Menschen mit
kleineren Einkommen bleibe dann nur noch relativ wenig Geld für die
sonstige Lebensführung übrig. Mehr als eine Million Haushalte in den
Großstädten müssten sogar gut die Hälfte ihres Einkommens für die Miete
ausgeben. Für etwa 1,3 Millionen Großstadt-Haushalte in Deutschland liege
das Resteinkommen damit nach Abzug der Miete sogar unterhalb der
Hartz-IV-Regelsätze.
In den 77 untersuchten Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern könne in
54 Kommunen angesichts eines Trends zu wachsenden Bevölkerungszahlen von
einem „angespannten Wohnungsmarkt“ ausgegangen werden, so die Forscher. Ein
großer Mangel herrsche insbesondere an kleineren Wohnungen. Im bundesweiten
Durchschnitt liege die Mietbelastung bei 26,8 Prozent, bei einer
Bruttokaltmiete von durchschnittlich 7,69 Euro pro Quadratmeter.
Zu den bundesweiten Spitzenreitern bei der Mietbelastung zählten etwa Bonn
(30,3 Prozent), Neuss (30,1 Prozent) sowie Köln (29,3 Prozent) und
Düsseldorf (29,2 Prozent) Unter den zehn Städten mit der höchsten Quote an
Mietbelastung fänden sich jedoch neben vergleichsweise wohlhabenden
Metropolen und mittelgroßen Städten aber auch eher wirtschaftlich schwache
Standorte wie Bremerhaven (29 Prozent) oder Offenbach (28,7 Prozent).
13 Sep 2017
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DIR [1] https://www.boeckler.de/pdf_fof/99313.pdf
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