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       # taz.de -- Rote Liste der gefährdeten Arten: Aus die Zwergfledermaus
       
       > Seit 8 Jahren hat niemand mehr eine Weihnachtsinsel-Zwergfledermaus zu
       > Gesicht bekommen. Sie gilt nun als ausgestorben.
       
   IMG Bild: Leider keine Zwergfledermaus mehr, für Weihnachtsinsel-Ratte und -Flughund wird's einsam
       
       Wieder ist eine Tierart für immer von der Erde verschwunden: Die
       Weihnachtsinsel-Zwergfledermaus ist seit 2009 nicht mehr gesehen worden.
       Die Weltnaturschutzunion (IUCN) erklärt sie deshalb in der Aktualisierung
       ihrer Roten Liste der gefährdeten Arten vom Donnerstag für ausgestorben.
       
       Andere Arten werden rasant seltener. Aus Afrika tauchen gleich fünf
       Antilopenarten auf der Liste auf. Vier davon galten bis vor kurzem als
       ungefährdet. Jetzt definiert die IUCN den Bestand der grazilen Rehantilope,
       Namensgeberin für den Sportartikelhersteller Reebok, als „zurückgehend“,
       die Population des Südlichen Bergriedbocks in Südafrika ging in den letzten
       15 Jahren um 55 Prozent zurück. Da in anderen Regionen mit ähnlichen
       Rückgängen der Art gerechnet wird, wird er nun als „stark gefährdet“
       gelistet.
       
       Während die Forscher über die Ursache für den Verlust der Fledermausart
       rätseln, ist klar, was etwa die Antilopen bedroht: die Jagd und die
       Verringerung ihres Lebensraums durch Landwirtschaft, Siedlungs- und
       Straßenbau. „Neuerdings sind Arten gefährdet, deren Überleben wir für
       sicher hielten“, so IUCN-Generaldirektorin Inger Andersen.
       
       Experten haben für die Rote Liste 87.967 Arten untersucht, vom Aussterben
       bedroht sind davon 25.062. Oft hat sich allerdings nicht die Situation der
       Art dramatisch geändert, sondern es stehen den Wissenschaftlern einfach
       bessere Daten zur Verfügung.
       
       Die Zahl der Arten in der höchsten Kategorie „vom Aussterben bedroht“ stieg
       seit dem Vorjahr von 5.157 auf 5.403. Darunter sind auch fünf von sechs
       Eschenarten Nordamerikas, die Lebensraum für Vögel, Eichhörnchen und
       Insekten – darunter wichtige Bestäuber wie Schmetterlinge und Motten –
       bieten.
       
       Die Eschen, die vor allem in Kanada und USA wachsen, leiden unter dem in
       den 1990er Jahren eingeschleppten Asiatischen Eschenprachtkäfer. Laut IUCN
       haben die Käfer schon Bäume in fünfstelliger Anzahl befallen und zerstört.
       Sie sollen in der Lage sein, insgesamt über acht Milliarden Eschen zu
       vernichten.
       
       Wie die Weihnachtsinsel-Zwergfledermaus als ausgestorben gelten laut der
       neuen Roten Liste inzwischen insgesamt 859 Arten.
       
       Einen Hoffnungsschimmer gibt es beim Schneeleoparden. Er wurde dieses Mal
       von „stark gefährdet“ auf „gefährdet“ zurückgestuft. Positiv auf den
       Bestand wirkten sich zum Beispiel Beschränkungen der Jagd aus. Trotzdem sei
       der Leopard weiterhin stark bedroht, heißt es. Die IUCN betont, dass die
       Zahl der Tiere nur langsamer zurückgeht als in den letzten Jahren.
       
       14 Sep 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Parrisius
       
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