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       # taz.de -- Comic über US-Präsident Trump: „The Donald“ unter Hippies
       
       > Schon in den Achtzigern entlarvte der US-Zeichner G. B. Trudeau Donald
       > Trump als Egomanen. Nun ist ein Sammelband erschienen.
       
   IMG Bild: Visionär: Zeichner G. B. Trudeau sah den Aufstieg Trumps schon früh kommen
       
       Eigentlich hatte G. B. Trudeau die Bürger lange vorgewarnt. Seit den 70er
       Jahren war der Bauunternehmer Donald Trump in US-Medien ein bekannter Name.
       Der Comiczeichner würdigte ihn erstmals 1987 mit einem Auftritt in seinem
       Comicstrip „Doonesbury“. Eine bis heute fortdauernde „Liebe“, die von „The
       Donald“ nicht erwidert wurde: „Ich finde, sein Talent wird überschätzt, und
       ich wünschte, er würde noch jemanden außer mir zeichnen.“ So wird er in dem
       nun erschienenen Sammelband „Trump! Eine amerikanische Dramödie“ zitiert,
       der alle Trump-Episoden des Strips vereint.
       
       Der 1948 in New York City geborene Zeichner Garretson Beekman Trudeau
       entwickelte seine Stripserie „Doonesbury“ um 1970, benannt nach seiner
       Hauptfigur, dem Kommunengründer Michael Doonesbury. Doch eigentlich ist es
       ein buntes Ensemble erwachsener Figuren, die sich als Protagonisten der
       Episoden abwechseln. Das Besondere: „Doonesbury“ kommentierte von Anfang an
       den politisch-kulturellen Alltag in Amerika.
       
       Anfangs ging es um eine Studentenkommune als Spiegel der Hippie-Bewegung.
       Ereignisse wie der Vietnamkrieg oder die Watergate-Affäre wurden von den
       Figuren kommentiert. Schon 1975 erhielt Trudeau dafür als erster
       Comiczeichner den Pulitzerpreis für politische Karikatur. Ab den 80er
       Jahren alterten die Figuren mit ihren Geschichten.
       
       Trudeau lässt Trump zu Beginn – noch in der Reagan-Ära – als egozentrischen
       Geschäftsmann auftreten, der seine neue Luxusyacht zur Vermarktung seiner
       Eigenmarke benutzt. Der „Duke“, einer von Trudeaus weniger sympathischen,
       doch spannenden Antihelden, dient sich ihm als Kapitän an, der dem
       selbstverliebten Boss nach dem Munde redet.
       
       ## Trump über seine Frau: „Beste Qualität!“
       
       Heutige Leser der Episoden dürfte es verblüffen, wie früh der
       „Twitter-Präsident“ seinen Stil gefunden hat. Im Grunde ist Trump sich bis
       heute treu geblieben, von Beginn an neigte er zu markigen Worten. Zunächst
       vor allem als kaltherziger Vermieter auffallend, der sich selbst als
       Wohltäter darstellt, giert er schon früh nach Macht im Weißen Haus, das er
       – in Trudeaus Version – gerne zum imponierenden „White Tower“ umbauen
       würde.
       
       Als der totgeglaubte Elvis auftaucht und ein Konzert anbietet, wittert „The
       Donald“ das große Geschäft. Als Elvis aber nur Lieder des Anti-Atomkraft-
       und Umweltaktivisten John Denver singt, will er ihn am liebsten wieder
       loswerden. Auch Trumps Frauenbild greift Trudeau auf. „Das da ist meine
       Frau!“, sagt Trump. „Sehen Sie nur, beste Qualität.“
       
       Trudeau entlarvt früh, in moderater Überspitzung, Trumps simple Denkweise,
       seine Tendenz zu Slogans und Selbstbeweihräucherungen. Ebenso Trumps
       Kunstverständnis, das mit Protz identisch ist, und seinen Arbeitsethos. In
       seiner TV-Show „The Apprentice“ lässt Trump nur die rücksichtslosesten
       Kandidaten gewinnen. Die anderen sind „Loser“.
       
       Trump spielte die Wirkung des Comics immer herunter, konnte sie aber auch
       nicht ignorieren: „Wissen Sie, ich war gut in der Schule, aber ich verstehe
       im Leben nicht, worum es bei Doonesbury geht“, wird Trump im Vorwort des
       Comics zitiert.
       
       19 Sep 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Ralph Trommer
       
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