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       # taz.de -- Vizepräsidenten des Bundestags: Parteien gegen AfD-Kandidat
       
       > Abgeordnete aus den Fraktionen SPD, FDP, Grüne und Linkspartei halten den
       > AfD-Kandidaten Albrecht Glaser für das Bundestagspräsidium für
       > ungeeignet.
       
   IMG Bild: Im Bundestag für Ordnung sorgen: Wer ist der richtige als Bundestagsvizepräsident?
       
       Frankfurt a.M. epd | In den Bundestagsfraktionen von SPD, FDP, Grünen und
       Linkspartei formiert sich Widerstand gegen die Kandidatur des
       AfD-Politikers Albrecht Glaser für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten.
       Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kündigten mehrere
       Abgeordnete an, Glaser nicht zu wählen. Zur Begründung verwiesen sie
       darauf, dass der AfD-Politiker in Interviews die Religionsfreiheit für
       Muslime in Abrede gestellt habe.
       
       Glaser hatte im Frühjahr in einer Rede gefordert, Muslimen das Grundrecht
       auf Religionsfreiheit zu entziehen. Der 75-jährige frühere Frankfurter
       Stadtkämmerer stellte sich damit gegen das Grundgesetz und auch gegen das
       Wahlprogramm seiner eigenen Partei.
       
       „Wer die Religionsfreiheit infrage stellt, hat sich disqualifiziert. Ich
       kann so jemanden nicht wählen“, sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Cem
       Özdemir der Zeitung. Auch die FDP signalisierte Ablehnung: „Es ist bekannt,
       dass Herr Glaser für eine Reihe von Positionen steht, die eine Zumutung für
       mich darstellen“, sagte Marco Buschmann, Erster Parlamentarischer
       Geschäftsführer der FDP-Fraktion. Die Fraktionen seien gehalten, Personen
       vorzuschlagen, die mehrheitsfähig sind.
       
       Aus der Fraktion der Linken hieß es, Glaser könne nicht mit Unterstützung
       rechnen. „Für mich steht fest, dass ich Herrn Glaser nicht wählen werde“,
       erklärte der Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch. Der Erste
       Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, sagte
       der Zeitung: Potentielle Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten müssten
       „natürlich auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und insbesondere die
       Grundrechte respektieren“.
       
       Der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland bezeichnete die Vorwürfe dem
       Bericht zufolge als absurd. „Selbstverständlich stehen wir hinter Herrn
       Glaser als Kandidaten“, sagte er.
       
       2 Oct 2017
       
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