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       # taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Zuhören im Kuschelig-Warmen
       
       > Die Debatte über Obdachlose aus Osteuropa, die vor allem im Tiergarten
       > campieren, treibt seltsame Blüten. Über Vor- und Nachteile einer
       > globalisierten Welt.
       
   IMG Bild: Nicht kuschelig: notgedrungenes Campieren im Wald.
       
       Diese Woche, liebe Leserinnen und Leser, diese Woche ist natürlich vor
       allem eins wichtig: Sie und ich, ja, wir alle, ungeachtet unserer Herkunft
       oder Religionszugehörigkeit, kommen in den Genuss einer historischen
       Einmaligkeit. Denn uns wird am Dienstag ein arbeitsfreier Tag geschenkt!
       Über Gründe und Hintergründe dieses Reformationstags, darüber, warum es
       manche religiöse Feiertage gibt und andere wiederum nicht, könnte man lange
       und viel sinnieren (und wird ja auch in dieser Zeitung gern und folgenreich
       sinniert) – aber das sparen wir uns jetzt einfach mal. Wir schweigen – und
       genießen den extra freien Tag. Okay?
       
       Und auch sonst gibt es in dieser Woche manches zu genießen – Vergnügungen
       unterschiedlichster Couleur. Als da wären: Die Science Week Berlin, die am
       Mittwoch beginnt und mit einem amüsanten und abwechslungsreichen Programm
       zehn Tage lang Hochwissenschaftliches einem breiten Publikum zugänglich
       machen will – von der Bedeutung künstlicher Intelligenz in unserem Alltag
       bis zu der Frage, welche Rolle Universitäten bei der Bewältigung
       europäischer Probleme spielen: www.berlinscienceweek.com.
       
       Wer auch mal etwas anderes hören möchte als nur kluges Gerede, kann das
       beim Jazzfest Berlin, das bereits am Dienstag beginnt und mit Stars
       aufwartet wie dem New Yorker Komponisten und Schlagzeuger Tyshawn Sorey
       oder Michael Wollny, Jungstar des europäischen Jazz.
       
       Und zum Wochenende gibt es dann ein vermutlich noch etwas ruhigeres
       Zuhörangebot: Beim Lesemarathon des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
       „Stadt Land Buch“ steht ab dem 5. November Literatur aus Flandern und den
       Niederlanden im Fokus. Und wen das nicht interessiert, der findet bestimmt
       etwas anderes Spannendes: Insgesamt bietet die Lesereihe 130
       Veranstaltungen in der ganzen Stadt (www.stadtlandbuch.de).
       
       ## Großstädtischer Luxus
       
       Sich angesichts länger, kälter und zunehmend auch stürmischer werdender
       Abende im kuschelig Warmen etwas vorlesen, -spielen oder erklären zu
       lassen, ist großstädtischer Herbst- und Winterluxus. Für die immer mehr
       Menschen in unserer Stadt, die kein Dach über dem Kopf haben, bieten solche
       Angebote aber höchstens eine kurze Gelegenheit, Kälte und Nässe zu
       entkommen. Ab Mittwoch ist die Kältehilfe wieder aktiv, ihnen
       nachhaltigeren Schutz zu bieten.
       
       Unterstützt von Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbänden und Senat fahren ein
       Kälte- und ein Wärmebus durch die Stadt, um Wohnungslosen Hilfe anzubieten.
       Entsprechende Notrufnummern (und eine Spendenkontonummer) finden Sie unter
       www.kaeltehilfe-berlin.de.
       
       30 Oct 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Alke Wierth
       
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