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       # taz.de -- Ebola-Hilfe des Roten Kreuz: Über fünf Millionen Euro veruntreut
       
       > Beim Roten Kreuz ist man schockiert: Dienstleister rechneten zu viel ab,
       > Personalkosten wurden geschönt. Insgesamt verschwanden so Millionen an
       > Hilfsgeldern.
       
   IMG Bild: Mit den Hilfsgeldern für die Ebola-Epidemie wurden offenbar Geschäfte gemacht
       
       Genf epd | Bei der Bekämpfung der [1][Ebola-Epidemie] in Westafrika sind
       nach Angaben des Roten Kreuzes mehr als fünf Millionen Euro veruntreut
       worden. An den Vorfällen waren einem Bericht von Finanzprüfern zufolge auch
       Mitarbeiter beteiligt. Man entschuldige sich dafür bei den Gebern, sagte
       ein Sprecher der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung (IFRK)
       in Genf am Sonntag [2][im britischen Rundfunksender BBC]. So sollen frühere
       IFRK-Mitarbeiter während der Krise zwischen 2014 und 2016 in Sierra Leone
       gemeinsam mit Bankangestellten mehr als 1,8 Millionen Euro hinterzogen
       haben.
       
       Mehr als 2,3 Millionen Euro sollen [3][in Liberia] veruntreut worden sein,
       indem Hilfsgüter zu überhöhten Preisen abgerechnet und überhöhte
       Personalkosten angegeben wurden. Eine Million Euro gingen demnach in Guinea
       durch überhöhte Abrechnungen eines Dienstleisters verloren, der für die
       Zollabfertigung von Hilfsgütern zuständig war. Zwei weitere Untersuchungen
       sind noch nicht abgeschlossen. Das IFRK sei schockiert von diesen
       Vorkommnissen, teilte ein Sprecher mit. Derzeit werde versucht, alle
       Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und das veruntreute Geld
       zurückzubekommen.
       
       Mit seiner Mitteilung reagierte das Rote Kreuz auf eine Aufforderung von
       Transparency International, Prüfungsberichte zur [4][Ebola-Krise] in
       Westafrika öffentlich zu machen. Die Krisenreaktion gilt als eine der
       komplexesten in der jüngsten Geschichte. In nur wenigen Wochen waren
       tausende Helfer nach Westafrika entsandt und notdürftige Behandlungszentren
       eingerichtet worden.
       
       Es gilt als wahrscheinlich, dass auch andere Organisationen Opfer ähnlicher
       Korruptionsfälle geworden sind. Das Rote Kreuz hatte nach eigenen Angaben
       mit der Hilfe von Freiwilligen aus den betroffenen Ländern mindestens
       10.500 Ebola-Fälle verhindert.
       
       5 Nov 2017
       
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