URI: 
       # taz.de -- Kommentar Frauen an der Spitze: Halbherzigkeit der Herren
       
       > Wenn es um die wichtige Jobs geht, bleiben Männer auch in Niedersachsen
       > lieber unter sich. Sie haben nicht mal gleich viele Minister und
       > Ministerinnen.
       
   IMG Bild: Waren sich bei den Verhandlungen selbst genug: Männer aus Niedersachsen.
       
       Hannover taz | Es sind mal wieder Männer, die halbherzig über die
       Gleichberechtigung von Frauen entscheiden. In Niedersachsen haben es
       Stephan Weil (SPD) und Bernd Althusmann (CDU) nicht hinbekommen, die
       Ministerien paritätisch zu besetzen. Nur eine Ministerin hat dafür gefehlt.
       Das müsse man jetzt akzeptieren, sagt Althusmann. Schließlich sei die
       „Arithmetik der Zusammensetzung der Koalition“ dazwischengekommen.
       
       Akzeptieren muss man das gar nicht. Denn dieser eine Posten ist
       entscheidend. Wenn man die Gleichberechtigung nur fast umgesetzt hat, sind
       Frauen eben noch nicht gleichberechtigt. Es fehlt immer noch der eine
       Platz. Der Frauenanteil im niedersächsischen Landtag ist dramatisch
       niedrig. Er ist auf 27,74 Prozent gesunken. Das liegt zum einen daran, dass
       Frauen in einigen Parteien nicht an aussichtsreiche Listenplätze und
       Wahlkreise kommen. Aber es liegt auch daran, dass es zu wenig erfolgreiche
       weibliche Vorbilder gibt. Warum sollen sich Frauen politisch engagieren,
       wenn die Machtpositionen sowieso an Männer gehen?
       
       Das ist, unabhängig von der zahlenmäßigen Verteilung der Ministerien, auch
       in Niedersachsen so. Die Wirtschafts-, Innen- und Finanzminister sind
       Männer, natürlich auch der Ministerpräsident. Bei den wirklich wichtigen
       Jobs sind die Herren lieber unter sich.
       
       Natürlich ist es erfreulich, dass Gabriele Andretta nun Landtagspräsidentin
       ist und endlich eine Frau auf dieser auch finanziell besser gestellten
       Position sitzt. Johanne Modder hat sich als durchsetzungsstarke
       Fraktionschefin bewährt. Weil unterstützt die Karrieren von Frauen – doch
       bei der Verteilung der Ministerien war sein Einsatz einfach nicht genug.
       
       Die Parteien haben die Chance, das halbherzige Bild noch aufzupolieren. Es
       sind noch Posten zu besetzen. Der des CDU-Fraktionschefs etwa. Es wäre ein
       Zeichen, wenn nicht einer der übrig gebliebenen Herren den Posten kriegen
       würde, sondern eine Frau. Und auch die StellvertreterInnen für Andretta
       müssen noch gewählt werden. Warum nicht mal ein weibliches Präsidium?
       
       17 Nov 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andrea Scharpen
       
       ## TAGS
       
   DIR Patriarchat
   DIR Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
   DIR Gleichberechtigung
   DIR Pro Quote
   DIR Landtagswahl in Niedersachsen
   DIR Koalitionsvertrag
   DIR CDU Hamburg
   DIR Landtagswahl in Niedersachsen
   DIR Landespolitik
   DIR Bernd Althusmann
   DIR Schwarz-rote Koalition
   DIR Landtag Niedersachsen
   DIR Niedersachsen
   DIR Landtagswahl in Niedersachsen
   DIR Niedersachsen
   DIR Koalitionsverhandlungen
   DIR Bernd Althusmann
   DIR Landtagswahl in Niedersachsen
   DIR Landtagswahl in Niedersachsen
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kaum Frauen in der Hamburger CDU: Unter Männern
       
       Die Hamburger CDU kriegt ihre Männerlastigkeit einfach nicht in den Griff.
       Jetzt wird diskutiert, ob nicht jeder zweite Posten an eine Frau gehen
       sollte.
       
   DIR CDU-Fraktion in Niedersachsen: Konservativer Männerhaufen
       
       Die CDU besetzt fast alle Posten in der Fraktion und im Landtag mit
       Männern. Die Frauen-Union ruft Quote. Das passt nicht allen Frauen.
       
   DIR Minderheitenrechte in Niedersachsen: Arme, kleine FDP
       
       Der niedersächsische Landtag hat den Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD)
       im Amt bestätigt. Die FDP sieht Minderheitenrechte übergangen.
       
   DIR Koalitionsvertrag in Niedersachsen: Das Geld sitzt locker
       
       Die niedersächsische Groko will den Wolf jagen und den Diesel schützen. In
       den kommenden Jahren wollen die Parteien Milliarden Euro ausgeben
       
   DIR Koalitionsvertrag in Niedersachsen: Groko will überwachen
       
       Die Sicherheitspolitik von SPD und CDU in Niedersachsen wird restriktiver.
       Asylsuchende sollen effizienter abgeschoben werden.
       
   DIR Große Koalition in Niedersachsen: Die Grünste unter den Schwarzen
       
       CDU und SPD haben ihre Koalition fertig. Auch das Personal steht. Bernd
       Althusmann (CDU) übernimmt Wirtschaft, Olaf Lies (SPD) Umwelt.
       Ministerinnen gibt es zu wenige.
       
   DIR Regierungsbildung in Niedersachsen: Große Koalition in Sack und Tüten
       
       SPD und CDU haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Die Namen
       künftiger Kabinettsmitglieder sind bereits in Umlauf gebracht.
       
   DIR Etwas Demokratie wagen: „Wir sollten gesprächsbereit sein“
       
       Die FDP soll in Niedersachsen mit Grünen und SPD verhandeln, wenn die große
       Koalition nicht klappt – fordert ihre Nachwuchsorganisation, die JuLis
       
   DIR Große Koalition in Niedersachsen: Ein Herz und eine Seele
       
       Nach dem verbitterten Wahlkampf verhandeln SPD und CDU in Niedersachsen
       über eine gemeinsame Regierung. Eine Vertrauensbasis ist gelegt.
       
   DIR Grüne schließen Jamaika nicht aus: Ein Mini-Hintertürchen
       
       Die niedersächsischen Grünen wollen nicht mit der CDU reden, sondern lieber
       mit SPD und FDP. Ein klares Nein zu Jamaika gibt es aber nicht.
       
   DIR Berufswunsch Ministerpräsident: Althusmann versucht zu flirten
       
       Der CDU-Landeschef macht den niedersächsischen Grünen Avancen. Selbst
       Agrarminister Christian Meyer habe nicht alles falsch gemacht
       
   DIR Kommentar Groko-Liebe der FDP: Von wegen keine Ausschließeritis
       
       Die FDP in Niedersachsen will keine Ampel mit den Grünen, Jamaika ist aber
       nicht ausgeschlossen. So eine Haltung wirkt extrem unglaubwürdig
       
   DIR Koalitionsträume in Niedersachsen: Gute Grüne, schlechte Grüne
       
       Rot und Grün hoffen auf die FDP. Doch die Liberalen schließen die
       Ampelkoalition aus – wegen der Grünen. Jamaika wäre für sie aber okay.