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       # taz.de -- Shitstorm gegen Miley Cyrus: Scham ist Teil der Lösung
       
       > Miley Cyrus schrieb, dass der Täter des Texas-Angriffs weiß und männlich
       > ist. Heftige Reaktionen folgten umgehend – ebenso wie ihre souveräne
       > Antwort.
       
   IMG Bild: Miley Cyrus weiß um ihre Privilegien und schämt sich, deswegen bekommt sie einen Shitstorm
       
       „[1][Das ist ein Terrorakt eines weißen amerikanischen Mannes. Ich bin
       untröstlich und beschämt].“ So lauten einige Sätze von Miley Cyrus zum
       Attentat in Texas vom letzten Sonntag. Der Angriff kostete 26 Menschen das
       Leben.
       
       Die Sätze der Sängerin sorgten für Empörung in den Online-Netzwerken.
       Nutzer*innen, deren nationalistische Gefühle von der Tatsache verletzt
       wurden, dass der Täter weiß und männlich ist, wiesen die junge Sängerin
       darauf hin, dass Gewalt weder ein Geschlecht noch eine Hautfarbe habe.
       Gewalt sei Gewalt, egal von welcher Seite sie komme. Bis dahin alles ganz
       gewöhnlich.
       
       Die Reaktion von Miley auf diese Hinweise ist jedoch außergewöhnlich: In
       den Diskussionen über die Gewalt von überlegenen Gruppen, zum Beispiel von
       [2][heterosexuellen cis-Männern] gegenüber anderen Geschlechtern oder
       weißen Menschen gegenüber People of Color, geht es um die
       Machtverhältnisse. Miley reibt Salz in die Wunde, wenn sie ein Problem
       anspricht: Die Gewalttätigkeit des privilegierten weißen amerikanischen
       Mannes und deren Folgen. Sie hält unter anderem die Waffengesetze der USA
       für verantwortlich, und erinnert daran, dass sich das „Scheißsystem“ ändern
       muss.
       
       [3][Vor allem aber sagt Miley, dass das Geschlecht und die Hautfarbe immer
       eine Rolle spielen], solange es nicht um weiße, heterosexuelle cis-Menschen
       geht; dass Schwarze Amerikaner*innen grundlos von der Polizei ermordet oder
       Gewalt ausgesetzt werden, und LGBTIQ*s sich bis vor kurzem nicht aussuchen
       durften, wen sie heiraten.
       
       Heute noch gibt es in den USA keine bundesweit geltenden Gesetze, die
       LGBTIQ*s vor Diskriminierung und Gewalt schützen. Menschen aus Ländern, die
       überwiegend von Muslim*innen bewohnt werden, haben teilweise
       Schwierigkeiten bei der Einreise in die USA. Herkunft, Religion, Geschlecht
       und Hautfarbe spielen eine große Rolle, was die Möglichkeiten, Chancen,
       Freiheiten und Rechte anbelangt. Es kann sogar um Leben und Tod gehen.
       
       Es ist wichtig, dass sich Miley Cyrus wegen ihrer Hautfarbe und Herkunft
       schämt, und das Millionen von Internetnutzer*innen mitteilt. Menschen, die
       sich wegen ihrer Privilegien schämen, sind Teil der Lösung: Sie wissen und
       gestehen ein, dass ihre Privilegien für andere Menschen Benachteiligung
       bedeuten.
       
       8 Nov 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.facebook.com/MileyCyrus/photos/a.10150123309727147.298897.5845317146/10155953840502147/?type=3&theater
   DIR [2] https://missy-magazine.de/blog/2017/02/15/cis-gender/
   DIR [3] https://www.facebook.com/MileyCyrus/photos/a.401907642146.180320.5845317146/10155954140047147/?type=3&theater
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sibel Schick
       
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