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       # taz.de -- Schwerer Angriff auf Blauhelme: 14 UN-Soldaten im Kongo getötet
       
       > Schwerbewaffnete Angreifer versuchten, eine UN-Basis in der Provinz
       > Nord-Kivu zu stürmen. Die Bilanz: 14 UN-Soldaten sind tot, 43 verletzt.
       
   IMG Bild: UN-Soldaten in Beni, bei einer Demonstration von Kongolesen gegen die Gewalt
       
       Berlin taz | In der Demokratischen Republik Kongo hat sich der
       möglicherweise blutigste einzelne Angriff auf UN-Blauhelmsoldaten in der
       Geschichte der Vereinten Nationen ereignet. Wie die UN-Mission im Kongo
       (Monusco) am Freitag nachmittag bestätigte, starben 14 UN-Soldaten und 53
       wurden verletzt, als Bewaffnete der ursprünglich ugandischen Rebellengruppe
       ADF (Allied Democratic Forces) am Vorabend eine UN-Basis in der
       ostkongolesischen Provinz Nord-Kivu überfielen und einzunehmen versuchten.
       Auch fünf kongolesische Regierungssoldaten sollen getötet worden sein.
       
       UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte am Nachmittag in New York, es sei
       der „schlimmste Angriff der jüngeren Geschichte“ auf Friedenstruppen der
       Vereinten Nationen. Die für Friedenseinsätze zuständige UN-Abteilung
       äußerte ihre „Empörung“. Die Monusco sagte, sie bereite gemeinsam mit
       Kongos Armee eine militärische Reaktion vor.
       
       Die Blauhelmbasis liegt an einer Flussbrücke über den Semliki-Fluss an
       einer sehr unsicheren Straße zwischen den Orten Mbau und Kamango in einer
       bergigen Region nahe der ugandischen Grenze. Die Region nahe der
       Distrikthauptstadt Beni ist in den vergangenen Monaten mehrfach Schauplatz
       schwerer Kämpfe mit Angriffen auf UN-Truppen und Massakern an Zivilisten
       gewesen.
       
       UNO und Regierung machen dafür regelmäßig die ADF verantwortlich.
       Kongolesische Oppositionelle sagen, die ADF sei längst von einzelnen
       Regierungsoffizieren unterwandert und werde von diesen als Vorwand benutzt,
       um oppositionelle Zivilbevölkerungen anzugreifen.
       
       Der UN-Radiosender „Radio Okapi“ hatte am Donnerstag abend gemeldet,
       UN-Truppen hätten einen Angriff auf die fragliche Basis mit hohen Verlusten
       zurückgeschlagen, ohne Zahlen zu nennen. In der Basis sind tansanische
       Elitesoldaten der „Force Intervention Brigade“ (FIB) der UN-Mission
       stationiert – die Eingreiftruppe der Monusco, die Kampfoperationen gegen
       bewaffnete Gruppen in Nord-Kivu durchführen soll.
       
       Die UNO unterhält im Kongo die größte Blauhelmmission der Welt. In dem Land
       sind 4,1 Millionen Menschen auf der Flucht.
       
       8 Dec 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Dominic Johnson
       
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