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       # taz.de -- Hajo Schiff Hamburger Kunsträume: Die Dinge ergreifenMonster-Macht
       
       Das Mobilteil weiß, wo Sie sind, der Staubsauger kennt Ihre Wohnung, und
       nun noch das Gefühl, der Kühlschrank beobachte Sie: Das Internet der Dinge
       ist ein zweischneidiger Spaß zwischen mehr Service und wachsender Paranoia.
       Da lauscht die Pizza oder suggeriert aktiv, was zu sagen ist: Am heutigen
       Samstagnachmittag geht es im Kunstverein Harburger Bahnhof um künstlerische
       Science-Fiction, die gar nicht so weit in die Zukunft reicht.
       
       Im Gegenzug zu Maschinen, die sich der menschlichen Interaktion annähern,
       scheinen manche Menschen wie programmiert. Der Berliner Künstler Sebastian
       Schmieg gibt um 14.30 Uhr eine Lecture-Performance zur Verschmelzung von
       Mensch und Software und mögliche Interventionen in algorithmische Systeme.
       Dann spricht der Soziologe Thorben Märnecke über die „Irreführung von
       Maschinen“ und es gibt eine Präsentation über den um- und neuprogrammierten
       Schachcomputer „Deep Blue“, der schon 1997 den damaligen Weltmeister
       Kasparow schlagen konnte. Inzwischen scheint der alte Denkapparat aber
       etwas schizophren geworden zu sein. Zum Abschluss ist geselliges
       Tischgespräch beim Essen geplant. Und die Jahresgaben des jüngeren der
       beiden Hamburger Kunstvereine werden auch gezeigt ([1][www.kvhbf.de]).
       
       Nach derartiger Vorausdenkerei bleibt der Abend für die Vernissage der
       Ausstellung mit 13 Künstlerinnen und Künstlern samt Film und Performance
       zum ersten Jahrestag der Bunkerhill-Galerie, ab 19 Uhr im Feldstraßenbunker
       oder um 20 Uhr zur „Low Brow“-Vernissage bei Feinkunst Krüger. Seit 12
       Jahren wird dort einmal im Jahr einem Kunstbegriff gefrönt, der keine
       Hemmungen vor „schlechtem Geschmack“ hat. Es geht um Spaß-Kunst, die von
       Motorradtanks und Surfbrettern, Plattencovern und Animationen in die
       Galerien geschwappt ist – und bei 34 Künstlerinnen und Künstlern von
       Kalifornien bis Hamburg einige Überraschungen bietet
       ([2][www.feinkunst-krueger.de]).
       
       Eine weitere Alternative wäre der „Petersburger Salon“ im Fleetstreet, wo
       der Kauf von Kunst von über 40 Künstlerinnen und Künstlern mit Performances
       und Jazz versüßt wird ([3][www.petersburger-salon.de]).
       
       2 Dec 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.kvhbf.de
   DIR [2] http://www.feinkunst-krueger.de
   DIR [3] http://www.petersburger-salon.de
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Hajo Schiff
       
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