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       # taz.de -- Milliardär Yidan aus China: Bildung weltweit aus China fördern
       
       > Der chinesische Internet-Milliardär Charles Chen Yidan hat in Peking den
       > weltweit höchstdotierten Bildungspreis vergeben.
       
   IMG Bild: Er hat den Yidan Prize ausgeschrieben: der Milliardär Charles Chen Yidan
       
       Schon Konfuzius sagte: „Gib einem Mann einen Fisch, und du ernährst ihn für
       einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen, ernährst du ihn für ein Leben.“ Der
       chinesische Philanthrop und IT-Milliardär [1][Charles Chen Yidan] hat sich
       die Worte des antiken chinesischen Philosophen zu Herzen genommen und vor
       anderthalb Jahren die nach ihm benannte Stiftung Yidan Foundation
       gegründet. Sie soll weltweit besonders innovative Bildungsprojekte
       auszeichnen und, wie Chen Yidan im April in einem Interview mit der taz
       sagte, nicht weniger als „die Zukunft verändern“. Dafür hat er umgerechnet
       306 Millionen Euro Stiftungskapital zur Verfügung gestellt und den weltweit
       höchstdotierten Bildungspreis in Höhe von 7,6 Millionen US-Dollar
       ausgerufen.
       
       Am Montag war es dann so weit. Im Hongkonger Kongresszentrum verlieh Chen
       zum ersten Mal den Yidan Prize. Er ging an die US-amerikanische
       Stanford-Professorin Carol Dweck, die nachgewiesen hat, dass Intelligenz
       keineswegs angeboren, sondern erlernt werden kann. Zweite Preisträgerin ist
       die kolumbianische Lehrerin Vicky Colbert, die mit ihrem Schulkonzept
       Escuela Nueva (Neue Schule) in mittlerweile 14 Ländern erfolgreich ist.
       Beide erhalten jeweils umgerechnet rund 1,6 Millionen Euro Preisgeld,
       weitere 1,6 Millionen Euro für die Weiterentwicklung ihrer Projekte.
       
       Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam überreichte beiden Gewinnerinnen eine
       Goldmedaille. Anwesend waren auch Cherie Blair, die Gattin des ehemaligen
       britischen Premierministers, nach der eine Frauenstiftung benannt ist, der
       saudische Bildungsminister und der ehemalige peruanische Bildungsminister
       Jaime Saavedra, der heute bei der Weltbank einen Bildungsfonds leitet.
       
       Charles Chen Yidan ist nicht der einzige chinesische Unternehmer, der sich
       in den letzten Jahren als Philanthrop einen Namen gemacht hat.
       Alibaba-Gründer Jack Ma, der mit seinen Handelsplattformen Taobao und
       T-Mall inzwischen einer der reichsten Männer Chinas ist, hat allein im
       zurückliegenden Jahr einen zweistelligen Milliardenbetrag gespendet. Er
       steht unter den Spendablen unangefochten an der Spitze. Chen Yidan folgt
       auf Platz zwei.
       
       ## Spendabel für Bildung
       
       Der 46-Jährige ist Mitbegründer des IT-Giganten Tencent, das mit dem
       Kurznachrichtendienst und der Bezahlfunktion Wechat zu einem der größten
       Internetunternehmen der Welt gehört. Der Börsenwert liegt bei über 300
       Milliarden US-Dollar. Chen selbst hat sich schon vor geraumer Zeit aus dem
       Geschäft herausgezogen und widmet sich ganz seinen Stiftungen.
       
       China ist zwar das Land mit den meisten Milliardären. Bei karitativen
       Spenden etwa an Flüchtlinge oder Hungernde in Afrika zeigen sich Chinesen
       jedoch wenig spendierfreudig. Sehr viel größer ist die Spendenbereitschaft
       beim Themenfeld Bildung. Chen etwa hat bereits 2009 das Wuhan College in
       Zentralchina gegründet, eine Hochschule, die sich speziell an Sprösslinge
       von Wanderarbeitern wendet. Allein dafür hat er bis heute mehr als 300
       Millionen Dollar gespendet.
       
       Zudem leitet er die Firmenstiftung von Tencent, die sich für ein „lockeres
       und entspannteres Lernen an Schulen“ einsetzt. Chinas Schulen sind
       berüchtigt für ihren Drill.
       
       13 Dec 2017
       
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