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       # taz.de -- LGBTI in der Türkei: Kulturveranstaltungen verboten
       
       > In Ankara sollen Veranstaltungen mit Bezug zu sexuellen Minderheiten
       > generell untersagt werden. Vorausgegangen war das Verbot von Filmtagen.
       
   IMG Bild: LGBTI sind zunehmend Repression ausgesetzt (im Bild: Teilnehmer*in eines Protestes, 2016 in Istanbul)
       
       Istanbul dpa | Nach dem Verbot der deutschen Schwulen-, Lesben- und
       Transgender-Filmtage haben die türkischen Behörden alle
       LGBTi-Kulturveranstaltungen in der Hauptstadt Ankara untersagt. Theater-
       und Filmaufführungen, Ausstellungen oder ähnliche Veranstaltungen der LGBTi
       (Lesben, Schwule (englisch: Gays), Bisexuelle, Transsexuelle und
       intersexuelle Menschen) seien bis auf weiteres in der gesamten Provinz
       nicht gestattet, erklärte das Gouverneursamt am Sonntag.
       
       Als Grund nannte die Behörde unter anderem die Sicherung der öffentlichen
       Ordnung. Zudem könnten solche Veranstaltungen wegen „gesellschaftlicher
       Sensibilität“ Provokationen und Reaktionen hervorrufen.
       
       Mit dieser Begründung hatte das Gouverneursamt schon die deutschen
       LGBTi-Filmtage verboten, die am vergangenen Donnerstag in der Hauptstadt
       stattfinden sollten. Die deutsche Botschaft in Ankara hatte die Filmtage
       mit organisiert.
       
       Homosexualität ist in der Türkei nicht verboten. Menschenrechtler
       kritisieren jedoch eine zunehmende Diskriminierung von Schwulen-Lesben und
       Transgender-Menschen. Im Juni hatte der Istanbuler Gouverneur das dritte
       Jahr in Folge den traditionellen Schwulen- und Lesbenmarsch in Istanbul
       untersagt. Die Polizei setzte das Verbot mit Festnahmen und dem Einsatz von
       Tränengas und Gummigeschossen durch.
       
       19 Nov 2017
       
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