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       # taz.de -- USA weist Flüchtlinge aus: Erzwungene Heimkehr nach Haiti
       
       > Fast acht Jahre nach der Erdbebenkatastrophe müssen knapp 60.000
       > Flüchtlinge zurückkehren. Die politische Lage dort ist nach Einschätzung
       > der UN fragil.
       
   IMG Bild: Die Flüchtlinge müssen zurück nach Hause, aber die Verhältnisse dort sind unsicher
       
       Washington dpa | Rund 59.000 haitianische Erdbebenflüchtlinge in den USA
       müssen in ihre Heimat zurückkehren. Die Menschen mit vorübergehenden
       Aufenthaltsstatus hätten dafür 18 Monate Zeit, teilte das
       US-Heimatschutzministerium am Montag (Ortszeit) mit. Alternativ könnten sie
       auch versuchen, ein US-Visum oder einen sonstigen Aufenthaltsstatus für die
       USA zu erlangen.
       
       Haiti war am 12. Januar 2010 von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,0
       heimgesucht worden. Mehr als 220.000 Menschen kamen ums Leben. Große Teile
       der Hauptstadt Port-au-Prince wurden verwüstet, auch der Präsidentenpalast
       stürzte ein. Die USA hatten seinerzeit knapp 60.000 Menschen aufgenommen.
       
       Inzwischen hätten sich die Verhältnisse in der Karibikrepublik aber
       deutlich verbessert, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums in
       Washington. Die Übergangsfrist gebe den Betroffenen Zeit, sich auf die
       Rückkehr vorzubereiten und dem Land selbst, Vorkehrungen für die Aufnahme
       Zehntausender Landsleute zu treffen.
       
       Haiti teilt sich mit der Dominikanischen Republik die Karibikinsel
       Hispaniola und ist das mit Abstand ärmste Land des amerikanischen
       Kontinents. Auf einer Fläche von knapp der Größe Brandenburgs leben rund
       zehn Millionen Einwohner. In den USA gibt es mehr als eine halbe Million
       haitianischer Einwanderer. Eine ihrer Hochburgen ist das Stadtviertel
       „Little Haiti“ in Miami (Florida).
       
       Die politische Lage in Haiti bleibt nach Einschätzung der Vereinten
       Nationen politisch fragil. Mitte Oktober endete dort nach 13 Jahren die
       UN-Mission Minustah zur Stabilisierung des Landes. Nach dem [1][Abzug der
       Blauhelmsoldaten] verbleiben noch etwa 1.300 Polizeikräfte, die das Land
       bei der Ausbildung von Beamten unterstützen, den Rechtsstaat stärken und
       die Einhaltung von Menschenrechten überwachen sollen.
       
       21 Nov 2017
       
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