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       # taz.de -- Kolumne Ich meld mich: Sehnsucht die Adrenalin verstärken?
       
       > War es der Übersetzungscomputer? Oder ein mit expressionistischem Feuer
       > und Beredsamkeit gesegneter sambosischer Kreativkopf?
       
   IMG Bild: So sieht es hier aus: „Tausende Fluß schlängeln sich durch den Dschungel und gekreuzt durch der Insel, also erschaffen weißes stromschnellen Wasser für eine haarsträubendes Erlebnis.“
       
       Es gibt auf der Erde 193 Staaten und 12 Gebiete, die gern welche wären. Und
       mindestens 205 davon sind davon überzeugt, dass gerade ihr Land ein
       Traumziel für Touristen ist. Nur: Wie verschafft man sich im
       ohrenbetäubenden Chor der Mitbewerber Stimme und Gehör? Genau das ist
       Aufgabe der Dichter in den Kreativhöllen der Tourismusministerien, und sie
       sind nicht darum zu beneiden.
       
       Nehmen wir dieses Land, das wir Sambosi nennen wollen und das in einer
       deutschsprachigen Imagebroschüre Folgendes über sich mitteilt: „Sambosi
       sieht wie ein entgegengesetztes Land aus. Warum denn? Weil Bergen und
       Vulkanen dieses Landschaft; mit üppiges Talerfolg der uraltige
       Beerdigungsplätze und megalitischer überreste, bunte farbige traditionelle
       Tänze für eine Nachlebenszeremonie, beherrschen.“
       
       Ein Bilderbuchziel also, mit guter Wasserversorgung: „Tausende Fluß
       schlängeln sich durch den Dschungel und gekreuzt durch der Insel, also
       erschaffen weißes stromschnellen Wasser für eine haarsträubendes Erlebnis.“
       Lust auf Abenteuer bekommen? „Sehnsucht die Adrenalin verstärken?“ Auf
       Sambosi überhaupt kein Problem. „Klarem Wasser und Korallenriff erreicht
       man bei einen sanftigen Tauchen. Gierige Bergsteiger wird wohl die 100 m
       Höhe vertikale Mauerklippe von H. al seinen Herausforderung einzusteigen.“
       
       Gar nicht hoch genug einschätzen kann man den Beitrag der heimischen
       Gastronomie zur internationalen kulinarischen Kultur: „Es gibt Pommes
       Frites mit scharfe oder süße Soja geglättert, Zitronen, glutinous
       gedampfter Reiß oder gebratenem Reiß in Bambusröhre. Wenn man noch mehr
       bekommen wollen, dann gibt es dick und dünne Büffel, sowie auch
       Obstfledermaus und Rattenwälder.“
       
       Auch heimisches Brauchtum erfreut den Besucher: „Auf der Insel Ö., fühlen
       Sie mal die ausgezeichneten Stierrennen. In West-Sambosi finden wir die
       Dorf K, wo eine Feuer Spaziertanz vorgeführt wird. Verspottene Stammeskrieg
       sind während dieses ereignis demonstriert.“
       
       Aber was, bitte schön, bringen wir am Ende unseren Lieben mit nach Hause?
       „Kaufen Sie die Holzmalereien und gravieret Panel, insgesamt die Schachtel
       für Tabak und Holzpanel“. Doch bloß nicht vorschnell zuschlagen. „Die
       meisten traditionellen Märkte bringen interesierte Knick knack wo günstiger
       Preis ist ein Must.“
       
       War es der Übersetzungscomputer? Oder hat doch ein mit expressionistischem
       Feuer und polyglotter Beredsamkeit gesegneter sambosischer Kreativkopf der
       Welt diesen großen Wurf geschenkt? Wie auch immer: Demnächst sehen wir uns
       das mal an – Knick knack und diesen Salat von Rattenwäldern.
       
       17 Dec 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Franz Lerchenmüller
       
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