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       # taz.de -- Beschluss der UN-Vollversammlung: Resolution trotz Drohung
       
       > Die UN-Vollversammlung äußert „tiefes Bedauern“ wegen Trumps
       > Jerusalem-Entscheidung. 128 der 193 Länder, darunter auch Deutschland,
       > stimmten für das Papier.
       
   IMG Bild: Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu
       
       New York/Jerusalem rtr/dpa | Trotz einer Drohung von US-Präsident Donald
       Trump, anderen Ländern die Hilfszahlungen zu streichen, haben die
       UN-Mitgliedstaaten mit großer Mehrheit für eine Resolution zum Status
       Jerusalems gestimmt. 128 der 193 Länder, darunter auch Deutschland,
       stimmten am Donnerstag für das zweiseitige Papier.
       
       Neun Länder, darunter die USA, Israel und vier Inselstaaten, stimmten
       dagegen. 35 Länder enthielten sich. Ein Veto-Recht gibt es im UN-Plenum
       anders als im Sicherheitsrat nicht, jeder der 193 Staaten hat eine Stimme.
       
       Die Resolution ist völkerrechtlich nicht bindend und hat deshalb vor allem
       symbolische Wirkung. Darin wird „tiefes Bedauern“ über „jüngste
       Entscheidungen im Hinblick auf den Status Jerusalems“ ausgedrückt. Wörtlich
       erwähnt wird Trumps umstrittene Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt
       Israels anzuerkennen, nicht. Zudem heißt es, dass der endgültige Status der
       Stadt durch Verhandlungen in Einklang mit einschlägigen UN-Resolutionen
       verhandelt werden müsse.
       
       Den Versuch mehrerer Staaten, Trumps Schritt mit der Resolution im
       UN-Sicherheitsrat rückgängig zu machen, hatten die USA am Dienstag mit
       ihrem Veto blockiert.
       
       „Wir werden uns an diese Abstimmung erinnern“, sagte die UN-Botschafterin
       der USA, Nikki Haley, vor der Abstimmung. Das werde sowohl für die
       US-Zahlungen zum Budget der Weltorganisation gelten als auch bei den Bitten
       anderer Staaten um finanzielle Unterstützung. „Wir haben die Pflicht, für
       unsere Investitionen mehr zu verlangen“, sagte Haley.
       
       Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bezeichnete Trumps Drohung in
       seiner Rede als „Schikane“. „Wir werden uns nicht einschüchtern lassen. Sie
       mögen stark sein, aber das gibt Ihnen kein Recht.“ Der Außenminister der
       Palästinenser, Rijad al-Maliki, sagte, die Sitzung finde nicht statt „wegen
       irgendeiner Feindseligkeit gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika.“
       
       21 Dec 2017
       
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