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       # taz.de -- Nach Jens Maiers rassistischem Tweet: Rücktrittsforderungen aus der AfD
       
       > Nach den diskriminierenden Bemerkungen des AfD-Abgeordneten Jens Maier
       > über Noah Becker distanzieren sich Politiker seiner Partei von ihm.
       
   IMG Bild: Jens Maier (links) twitterte rassistisch über Noah Becker, dann zieht er zurück. Geholfen hat das nicht
       
       Berlin dpa | Wegen eines rassistischen Kommentars über Noah Becker sieht
       sich der AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Maier mit Rücktrittsforderungen aus
       der eigenen Partei konfrontiert. AfD-Parteichef Jörg Meuthen wies zudem auf
       die Möglichkeit „weitreichender“ Ordnungsmaßnahmen durch den Parteivorstand
       hin.
       
       „Wie man es auch dreht und wendet, das ist für mich rassistisch“, [1][sagte
       Meuthen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung]. „Über die Äußerung gibt es in
       der Partei keine zwei Meinungen. Wenn wir das tolerieren, geht es zu weit.
       Rassismus wird in unserer Partei nicht toleriert.“ Der Bundesvorstand werde
       in einer Telefonkonferenz am Montag über die Angelegenheit beraten, „ob es
       Ordnungsmaßnahmen gibt, und die können weitreichend sein“.
       
       Der parlamentarische Geschäftsführer der Berliner AfD-Fraktion,
       Frank-Christian Hansel, [2][schrieb nach Maiers Kommentar auf Facebook]:
       „Es reicht, Leute! Wenn ihr Euch oder Eure Mitarbeiter nicht im Griff habt,
       geht nach Hause!“. Die AfD brauche „keine Leute, die immer noch das
       primitive Vokabular und den Duktus der 50er Jahre verwenden.“ Es könne
       nicht sein, dass immer wieder AfD-Funktionäre mit Facebook oder
       Twitter-Posts die Arbeit der gesamten Partei zunichte machten.
       
       [3][Der sächsische Abgeordnete Maier hatte den Sohn des Tennisspielers
       Boris Becker im Kurznachrichtendienst Twitter als „kleinen Halbneger“
       bezeichnet], der Tweet wurde später gelöscht. Nach Angaben Maiers hatte
       nicht er selbst, sondern ein Mitarbeiter die Zeilen verfasst. Sie bezogen
       sich auf ein Interview, in dem Noah Becker erklärt hatte, Berlin sei im
       Vergleich zu London oder Paris eine „weiße Stadt“. Er selbst sei „wegen
       meiner braunen Hautfarbe attackiert worden“.
       
       Auch der Berliner AfD-Partei- und Fraktionschef Georg Pazderski
       distanzierte sich von Maier. Dessen Äußerungen entsprächen „nicht dem Geist
       und der Programmatik der AfD“, erklärte er am Donnerstag. Die AfD sei „kein
       Feigenblatt für extremistische Gesinnungen gleich welcher Couleur“, so
       Pazderski. „Wir gehen davon aus, dass Jens Maier … das Rückgrat hat, die
       Verantwortung für die in seinem Namen getätigten Äußerungen zu übernehmen,
       wie das in einer Demokratie üblich ist.“ Auf Nachfrage sagte ein
       Fraktionssprecher, Pazderski fordere damit zunächst einmal eine öffentliche
       Entschuldigung Maiers. Alles weitere hänge vom Verhalten Maiers ab.
       
       AfD-Rechtsaußen Hans-Thomas Tillschneider lehnt Sanktionen ab. Der Tweet
       sei „nicht hilfreich“ gewesen, „das befürworten wir nicht, das heißt aber
       nicht, dass wir ihn deshalb gleich sanktionieren müssen“. Politiker seien
       Menschen und machten Fehler, „deshalb sollte man über die Sache
       hinwegsehen“, sagte Tillschneider der FAZ.
       
       5 Jan 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kleiner-halbneger-meuthen-aeusserung-von-maier-ist-rassistisch-15374069.html
   DIR [2] https://www.facebook.com/fchansel/posts/1780140535613063
   DIR [3] /Twitter-Eskapaden-von-AfD-Mann-Maier/!5474843
       
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