# taz.de -- Einwanderungspolitik in den USA: 200.000 Salvadorianer bedroht
> Menschen aus El Salvador in den USA verlieren ihren besonderen
> Schutzstatus. Gleiches droht auch anderen Mittelamerikanern.
IMG Bild: 8. Januar 2018: Demo in Maryland gegen die Immigrationspolitik des US-Präsidenten
Washington rtr Die US-Regierung treibt die Verschärfung ihrer
Einwanderungspolitik voran. Etwa 200.000 Salvadorianer verlieren im
September kommenden Jahres ihre vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung und
stehen nicht mehr unter besonderem Schutz, wie die Regierung von
US-Präsident Donald Trump am Montag bekanntgab. Damit müssen sie entweder
das Land verlassen oder sich um eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung
bemühen.
Nach einer Übergangsfrist von 18 Monaten könnten sie andernfalls
ausgewiesen werden. Den besonderen Schutzstatus (temporary protected
status, TPS) hatten sie 2001 erhalten, nachdem zwei verheerende Erdbeben in
El Salvador viele obdachlos machten. 2019 könnte das Programm auch für
Haitianer und Nicaraguaner beendet werden, für Honduraner bereits Ende
dieses Jahres.
Kritiker werfen der US-Regierung vor, mit der Entscheidung Familien
auseinanderzureißen. Etwa 275.000 in den USA geborene Kinder hätten ein
Elternteil, das diesen Schutzstatus habe, erklärte eine
Einwanderungsschutzgruppe. Das Handelsministerium warnte ebenfalls vor
einer Beendigung des Programms.
Der Verlust der Arbeitserlaubnis für Salvadorianer, Haitianer und
Honduraner könnte einige wichtige Wirtschaftszweige wie die Bauindustrie,
die Nahrungsmittelverarbeitung, das Gastgewerbe und die häusliche
Krankenpflege beeinträchtigen. Die Regierung von El Salvador zeigte sich
erleichtert, dass das Programm wenigstens noch bis September 2019 seine
Gültigkeit behalte. Das Außenministerium bemühe sich um Alternativen.
9 Jan 2018
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