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       # taz.de -- Kämpfe zwischen Bauern und Viehhirten: 80 Tote in Nigeria
       
       > Ein neues Gesetz verbietet es den Viehhirten in Benue, weiterhin als
       > Nomaden durch den Bundesstaat zu ziehen. Doch der Konflikt über Weide-
       > und Ackerland dauert an.
       
   IMG Bild: Ein Viehhirte der Fulani auf dem Weg zum Markt von Agadez (Archivbild 2015)
       
       Lagos afp | Bei Kämpfen zwischen Bauern und Viehhirten in Nigeria sind in
       den vergangenen Tagen 80 Menschen getötet worden. Die Gewalt dauere an,
       teilten die Sicherheitsbehörden des südöstlichen Bundesstaats Benue am
       Dienstag mit. Hintergrund sind Landstreitigkeiten zwischen den Hirten der
       muslimischen Fulani-Volksgruppe und den christlichen Bauern. Der Konflikt
       war am 31. Dezember eskaliert, zehntausende Menschen wurden in die Flucht
       getrieben.
       
       Ein neues Gesetz verbietet es den Viehhirten in Benue, weiterhin als
       Nomaden durch den Bundesstaat zu ziehen. Damit sollten die blutigen
       Konflikte um Weide- und Ackerland beendet werden. Doch Vertreter der
       muslimischen Hirten verurteilten das Verbot.
       
       Eine Krisensitzung unter Führung von Nigerias Präsident Muhammadu Buhari
       brachte am Montag keinen Durchbruch. Benues Gouverneur Samuel Ortom
       erklärte anschließend, er werde das Gesetz nicht zurücknehmen. Buhari
       ordnete an, die Polizeipräsenz in der Krisenregion zu verstärken. Auch in
       anderen Bundesstaaten im ethnisch und religiös gemischten Zentrum Nigerias
       war es in den vergangenen Wochen zu blutigen Kämpfen zwischen sesshaften
       Landwirten und Viehhirten gekommen.
       
       Der Konflikt schwelt bereits seit Jahrzehnten. Die International Crisis
       Group (ICG) hatte im Herbst davor gewarnt, dass die Auseinandersetzungen
       für Nigeria möglicherweise so gefährlich werden könnten wie der Aufstand
       der Islamistengruppe Boko Haram im Nordosten des Landes. Boko Haram kämpft
       dort seit 2009 für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats. In dem
       Konflikt wurden bereits mehr als 20.000 Menschen getötet. 2,6 Millionen
       Menschen flohen vor der Gewalt.
       
       10 Jan 2018
       
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