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       # taz.de -- Kommentar Geklonte Affenbabys: Übler Vorgeschmack auf die Zukunft
       
       > Kürzlich sind geklonte Affenbabys zur Welt gekommen – zu einem hohen
       > Preis: Den Tieren wird dafür großes Leid zugefügt. Zwei Babys starben.
       
   IMG Bild: Vorsicht, Niedlichkeitsfalle: Für das Klonen nach der Methode Dolly wird den Tieren viel Leid zugefügt
       
       [1][Jetzt haben sie also Affen geklont]. Dazu wurden zunächst Affen in
       Gefangenschaft verschleppt, Affenmüttern hat man die Jungen weggenommen,
       und Affenbabys wuchsen ohne Mütter auf. Äffinnen wurden Hormone injiziert;
       einigen hat man Eizellen entnommen, anderen Embryonen eingesetzt. 42
       „Leihmütter“ (eigentlich: Zwangsmütter) haben sechs Schwangerschaften
       austragen und vier Geburten durchstehen müssen; nur zwei Affenkinder haben
       überlebt.
       
       Die an ihnen erprobte Technik soll den Grundstock bilden, um noch unzählige
       weitere Lebewesen „herzustellen“, die dann zwar genetisch identisch sind,
       aber dennoch individuell erleben und fühlen werden. Und sie werden immens
       leiden, jedes Einzelne von ihnen, darauf können wir und müssen sie Gift
       nehmen.
       
       Dieses Gift wird man ihnen unter die Haut, ins Rückenmark oder in den Anus
       applizieren, man wird an ihnen Medikamente und Apparaturen testen, man wird
       ihnen Nerven kappen, Gliedmaßen amputieren und die Ausfälle einzelner
       Hirnregionen provozieren. Man wird ihre Schädel mit Bolzen in Affenstühlen
       fixieren, so wie jetzt schon nichtgeklonte Affen in Laboren rund um die
       Welt – nicht nur in China, auch in Deutschland – fixiert sind.
       
       ## Werden bald Menschen geklont?
       
       Danach wird man sie töten und sezieren, ebenso wie man derzeit auch schon
       Krebs-Mäuse und Knock-out-Mäuse züchtet, ihnen Schlaganfälle, Krebs,
       Schmerzen und Depressionen zufügt und sie danach tötet und seziert. All die
       Tiere übrigens, die zur „Herstellung“ der eigentlichen Versuchstiere
       herangezogen oder im Verlauf „produziert“ werden, tauchen in den
       Versuchstierstatistiken gar nicht erst auf: Millionen, Abermillionen Leben,
       kurz und unvorstellbar leidvoll.
       
       Ja, es ist eine schreckliche Vorstellung für die Zukunft, dass ein Mensch
       einst geklont werden könnte. Aber ebenso schrecklich ist die Gegenwart, und
       sie findet mit breiter Billigung, oder zumindest mit breitem Schweigen,
       seit Jahrzehnten in der Gesellschaft bereits statt.
       
       26 Jan 2018
       
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   DIR Hilal Sezgin
       
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