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       # taz.de -- Französischer Starkoch: Paul Bocuse ist tot
       
       > Wie kein anderer hat er die französische Küche weltweit bekannt gemacht.
       > Aus seinem Familienbetrieb wurde ein Firmenimperium. Nun ist Bocuse
       > 91-jährig verstorben.
       
   IMG Bild: Noch im Jahr 2011 stand er in der Küche seines Restaurants – mit seiner typischen Kochmütze
       
       Paris dpa | Der französische Spitzenkoch Paul Bocuse ist tot. Er starb im
       Alter von 91 Jahren, wie der französische Innenminister Gérard Collomb am
       Samstag auf Twitter mitteilte. Der Politiker und Ex-Bürgermeister von Lyon
       schrieb auf dem Kurznachrichtendienst: „Paul Bocuse ist tot. Die
       Gastronomie trauert. Monsieur Paul war Frankreich. Einfachheit und
       Großzügigkeit. Vorzüglichkeit und die Kunst zu leben. Der Papst der
       Gastronomen hat uns verlassen.“ Bocuse stammt aus Collonges-au-Mont-d'Or in
       der Nähe von Lyon.
       
       Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Bocuse als „die Inkarnation der
       französischen Küche“ gewürdigt. „Sein Name steht in der französischen Küche
       für Großzügigkeit, für Respekt der Traditionen und auch für seinen
       Einfallsreichtum.“ Die französische Gastronomie verliere „eine mythische
       Figur, die sie in großer Form geprägt hat“, teilte er am Samstag mit. Alle
       Köche weinten um ihn, „im Elysée und in ganz Frankreich. Aber sie werden
       seine Arbeit fortsetzen.“
       
       Zuvor hatten französische Medien den Tod unter Berufung auf Angehörige
       gemeldet. Bocuse galt als der „Papst der französischen Küche“, der
       Gastronomieführer „Gault & Millau“ nannte ihn „Koch des Jahrhunderts“. Sein
       Drei-Sterne-Tempel L'Auberge du Pont de Collonges bei Lyon galt als
       Pilgerort für Gourmets aus aller Welt: Paul Bocuse schlug in der
       französischen Spitzengastronomie so ziemlich alle Rekorde.
       
       Der Spitzenkoch wurde weit über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus zur
       Ikone der verfeinerten Lebensart mit exquisiten Speisen und Getränken.
       Bocuse gehörte zu den Vertretern der „Nouvelle Cuisine“, eine Bewegung
       damals junger Köche, die die französische Küche entstauben wollten.
       Einfache Zubereitung, frische Zutaten, Regionalität – das waren die
       Grundlinien.
       
       Kochbücher, Champagner und Marmeladen werden mit seiner schwungvollen
       Unterschrift auf dem Etikett verkauft, und der internationale
       Koch-Wettbewerb „Bocuse d'Or“ trägt seinen Namen. Zu seinem Imperium
       gehören mehr als 20 Restaurants, eins davon in Walt Disney World in Florida
       und mehrere in Japan, außerdem zahlreiche Brasserien, und bei „Ouest
       Express“ gibt es auch Burger „made by Bocuse“.
       
       20 Jan 2018
       
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