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       # taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Viel Entertainment, viel Engagement
       
       > Wer demonstrieren will, hat die große Auswahl: für Deniz, gegen
       > Unterdrückung, gegen Gewalt an Mädchen. Sogar in Cottbus!
       
   IMG Bild: Tanz-Demo „One Billion Rising“ vergangenes Jahr am Brandenburger Tor
       
       Zuallererst: Heute ist Rosenmontag. Selbst wer sich nicht das ganze Jahr
       nach kostenlosen Karamellen sehnt, der kennt vielleicht ein Kind aus einer
       schlecht organisierten Familie, das sich freut, wenn man ihm in letzter
       Sekunde ein Truthahn- oder Stinktierkostüm in die Kita bringt. Außerdem
       beginnt heute um 10 Uhr der Kartenvorverkauf für die Berlinale, die am
       Donnerstag eröffnet wird. Doch wem solcherlei einfach zu viel schnöder
       Mammon ist, der könnte diese Woche stattdessen auch mit politischem
       Engagement füllen.
       
       Das Ganze beginnt mit einer Protestveranstaltung am heutigen Montag um 17
       Uhr anlässlich des bevorstehenden 39. Jahrestags der Islamischen Revolution
       im Iran. Der Verein iranischer Flüchtlinge in Berlin und das Komitee zur
       Unterstützung von politischen Gefangenen in Iran versammeln sich vorm
       Maritim Hotel in der Stauffenbergstraße 26, nicht weit entfernt von der
       Neuen Nationalgalerie. Man will wiederholt Solidarität mit den Protesten im
       Iran zeigen und die deutsche Regierung auffordern, Druck auf die iranische
       auszuüben.
       
       ## Tanzdemo, Autokorso, Sternmarsch
       
       Am Mittwoch, der übrigens Valentinstag ist, kann man ausprobieren, wie
       demonstrieren auch anders geht, nämlich auf der Tanz-Demo „One Billion
       Rising Revolution“ gegen Gewalt an Mädchen und Frauen, ab 17.30 Uhr am
       Brandenburger Tor. Es handelt sich um die Fortsetzung einer Kampagne, die
       im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler
       initiiert wurde.
       
       Alternativ könnte man auch zum Autokorso für den Journalisten Deniz Yüczel
       um 16.30 Uhr, der vor einem Jahr in der Türkei ins Gefängnis kam. Ausgangs-
       und Endpunkt ist der Festsaal Kreuzberg Am Flutgraben 2, direkt hinterm
       Club der Visionäre. Dort wird um 19 Uhr auch sein Buch „Wir sind ja nicht
       zum Spaß hier“ vorgestellt. Darin enthalten sind auch zwei Stücke, die er
       im Hochsicherheitsgefängnis Silivri Nr. 9 hierfür verfasst hat.
       
       Wer dann noch immer nicht das Gefühl hat, genug getan zu haben, kann am
       Donnerstag etwas früher Schluss machen und gleich nach getaner Arbeit in
       den Zug nach Cottbus steigen. Keine Angst: Die Fahrt dauert nur eine Stunde
       und kostet schlappe 14,50 mit der Deutschen Bahn.
       
       Das kann man schon auf sich nehmen, um ab 17 Uhr bei der Demonstration des
       Fördervereins Cottbuser Aufbruch für ein gewaltfreies tolerantes
       Miteinander dabei zu sein. Es handelt sich um einen Sternmarsch von vier
       Demos. Sie starten an der Brandenburgischen Technischen Universität, dem
       Staatstheater, der Lutherkirche und dem Jaques-Duclos-Platz. An der
       Oberkirche ist dann eine Kundgebung geplant.
       
       12 Feb 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Susanne Messmer
       
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