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       # taz.de -- Olympische Winterspiele in Südkorea: Das IOC bleibt hart
       
       > Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Doping-Sperre gegen
       > russische Athleten aufgehoben. Das IOC lässt sie trotzdem nicht in
       > Pyeongchang starten.
       
   IMG Bild: Darf nicht nach Pyeongchang: Skeleton-Fahrer Alexander Tretiakov
       
       Pyeongchang dpa | Das Internationale Olympische Komitee ist hart geblieben.
       13 Sportlern und zwei Betreuern aus Russland wurde die Einladung zu den
       Winterspielen in Pyeongchang verweigert, [1][wie das IOC am Montag
       mitteilte]. Die unabhängige Prüfkommission unter Vorsitz der früheren
       französischen Sportministerin Valérie Fourneyron lehnte trotz Aufhebung der
       lebenslangen Olympiasperren der Russen durch den Internationalen
       Sportgerichtshof Cas in allen 15 Fällen eine Teilnahme an den Wettkämpfen
       in Südkorea ab.
       
       Der Cas hatte die IOC-Sanktionen gegen insgesamt 28 russische Athleten
       aufgehoben, da die Beweise für ein individuelles Dopingvergehen nicht
       ausreichend gewesen seien. Auf der Liste der 15 Bittsteller für Pyeongchang
       standen auch Langlauf-Olympiasieger Alexander Legkow und
       Skeleton-Olympiasieger Alexander Tretjakow.
       
       Der Entscheidung liege eine einstimmige Empfehlung des Fourneyron-Gremiums
       zugrunde, dem auch der deutsche Günter Younger angehört, hieß es. Die
       Kommission hatte zuvor 169 russische Athleten aus einer Liste von
       ursprünglich 500 Sportlern zu den Spielen in Südkorea eingeladen. Diese
       Sportler werden unter neutraler Flagge und ohne Hymne als „Olympische
       Athleten aus Russland“ starten.
       
       Durch die Aufhebung von IOC-Sanktionen vom Cas hatten sich weitere Russen
       Hoffnung auf ein Nachrücken zu den Winterspielen gemacht. IOC-Chef Thomas
       Bach hatte das Cas-Urteil am Sonntag scharf kritisiert und eine
       Strukturreform des Cas gefordert, um eine Rechtssprechung mit Qualität und
       Kontinuität zu garantieren. „Wir können nicht riskieren, dass der Cas seine
       Glaubwürdigkeit bei den Athleten verliert“, sagte Bach.
       
       Die Prüfkommission hatte die 15 Russen nach den gleichen Kriterien
       bewertet, wie zuvor die 169 zugelassenen Athleten des Landes. Sie habe aber
       auch noch zusätzliche Beweise zur Beurteilung verwendet, die die Integrität
       dieser Athleten infrage gestellt hätten, hieß es in der IOC-Mitteilung. Zu
       den zusätzlichen Informationen gehörten auch Fakten von geheimen Daten mit
       Testergebnissen der Jahre 2012 bis 2015, die aus dem Moskauer
       Doping-Analyselabor stammen und die der Welt-Anti-Doping-Agentur zugespielt
       worden waren.
       
       5 Feb 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.olympic.org/news/request-to-invite-15-athletes-and-coaches-to-pyeongchang-2018-for-the-olympic-athlete-from-russia-group-declined?esi=true
       
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