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       # taz.de -- Dachschaden an Schule in Wedding: Nun komplett evakuiert
       
       > Der Schaden am Dach ist massiv, die Decken sind einsturzgefährdet: Die
       > Carl-Krämer-Grundschule bleibt bis zu den Osterferien geschlossen.
       
   IMG Bild: Alltag an Schulen: der Basketballkorb ist kaputt (Symbolbild; von der Schule gibt es keine Bilder)
       
       In Gesundbrunnen muss eine komplette Schule wegen einsturzgefährdeter
       Decken in vielen Klassenzimmern nun komplett evakuiert werden: Die 500
       SchülerInnen der Carl-Krämer-Grundschule im Soldiner Kiez sollen noch
       mindestens bis zu den Osterferien Ende März auf drei andere Schulen im
       Bezirk verteilt, teilte Mittes Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) am
       Dienstag mit.
       
       Vergangenen Freitag hatte die taz bereits über eine [1][Teilräumung der
       Altbauschule] berichtet: Die 277 SchülerInnen der ersten bis dritten
       Klassen werden seit einer Woche per Busshuttle in einen rund fünf Kilometer
       entfernten, noch komplett leer stehenden Schulneubau in der Chausseestraße
       gefahren.
       
       Nun nimmt die Weddinger Gebrüder-Grimm-Schule sieben weitere Klassen aus
       der Krämer-Grundschule auf. Die restlichen vier Klassen laufen jeden Morgen
       zu Fuß in die nahe gelegene Rudolf-Wissell-Grundschule. Ziel sei es, durch
       die Evakuierung die Sanierungsarbeiten schneller vorantreiben zu können als
       bei laufendem Betrieb, sagte Spallek.
       
       Der Dachschaden war nur durch Zufall bei einer routinemäßigen Kontrolle auf
       Schimmelbefall festgestellt worden: Ende des Jahres hatte man
       Schimmelbefall in einigen Klassenräumen festgestellt. Grund waren hin und
       wieder genutzte Unterrichtsmaterialien, die in einem feuchten Keller
       lagerten.
       
       ## Riss im Mauerwerk
       
       Allerdings hatte man im Zuge der Reinigungsarbeiten in zahlreichen
       Klassenräumen auch schadhafte Deckenaufhängungen festgestellt – und weil
       man „keine Gewähr für die Stabilität“ übernehmen könne, würden nun zur
       „akuten Gefahrenabwehr“ sämtliche Decken erneuert. Schließlich fand sich
       bei näherem Hinsehen hinter einer Deckenaufhängung auch noch ein Riss im
       Mauerwerk – ob der eventuell die ganze Statik der Schule gefährde, war am
       Dienstag noch nicht abschließend geprüft.
       
       Stadtrat Spallek wies den Vorwurf zurück, man habe die Situation an der
       Carl-Krämer-Grundschule womöglich zu lange unterschätzt. Zwar war im Zuge
       einer Senatsabfrage in den Bezirken der „akute Sanierungsbedarf“ der Schule
       auf rund 7,7 Millionen Euro geschätzt worden. Doch in der Bauplanung des
       Bezirks für dieses Jahr sind dennoch keine regulären Mittel für die
       Sanierung der Krämer-Grundschule vorgesehen.
       
       Spallek verwies auf die relative „Ungenauigkeit“ des sogenannten
       „Sanierungsscans“ des Senats. Im Klartext: Man wusste schlicht nicht genau
       Bescheid, obwohl genau das eigentlich das Ziel des Sanierungsscans war.
       
       Die Kinder sind laut einer Mutter übrigens „ganz begeistert“ von ihrem
       neuen, abenteuerlichen Schulalltag. Für die Eltern ist es eine Belastung:
       Man habe zwar Verständnis, dass die Dinge nun angepackt werden müssten,
       sagte die Mutter. Vor allem die frühen morgendlichen Busshuttlezeiten seien
       aber „eine Herausforderung“.
       
       20 Feb 2018
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Klöpper
       
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