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       # taz.de -- Kolumne Eier: Männer der Gegenwart – ein Epilog
       
       > Spätestens wenn die Feminstinnen es geschafft haben, sich sexlos zu
       > klonen, bedeutet das für Männer: Ab ins Gulag. Schon jetzt klagen sie
       > laut.
       
   IMG Bild: Elon Musk, der Mann, der eine ziemlich große und tolle Rakete baute und damit sein ziemlich großes und tolles Auto ins All schoss
       
       Wenn meine Berechnungen stimmen, dann ist das Ende nah. Die Wissenschaft
       untersucht gerade eine indigene deutsche [1][Krebsart], die sich ganz ohne
       Männer fortpflanzen kann, und sogar die SPD kommt mit einer Frau an ihrer
       Spitze klar. [2][Elon Musk], der Mann, der sogar Moschus mit Nachnamen
       heißt, hat derweil einen Sportwagen ins Weltall geschossen, weil – naja,
       weil offensichtlich alle Männer der globalen Finanzelite Bescheid wissen
       und sich rechtzeitig aus dem Staub machen müssen.
       
       Wenn die Feministinnen um Andrea Nahles es erstmal hingekriegt haben, sich
       sexlos zu klonen, dann stecken sie uns nämlich alle mit falschen
       Vergewaltigungsvorwürfen in den Gulag und übermalen dann laut lachend
       unsere Kunst am Bau. Mit Menstruationsblut.
       
       Merken Sie was? Wie unglaublich einfach es ist, sich mit ein paar
       Nachrichten-Crudités der vergangenen Wochen einen herrlichen
       Genderverschwörungssalat zu mischen? Das da oben hat mich keine
       Viertelstunde „Recherche“ gekostet und hat, Hand aufs Herz, sogar ein
       bisschen Spaß gemacht. Richtig Arbeit ist es hingegen, darüber
       nachzudenken, wie am besten sexueller Gewalt dauerhaft beizukommen ist.
       Darüber zu diskutieren, wie man Arbeits- und Lebenswelt so gestaltet, dass
       sich alle Geschlechter darin wohlfühlen und erfolgreich sind, ist Arbeit.
       Dafür muss man erst dicke Bücher lesen, dann Daten erheben, dann daraus
       Programme entwickeln, diese gegen politische Widerstände durchsetzen,
       evaluieren – und wieder von vorne.
       
       Kein Wunder also, dass viele sich für den einfachen Weg entscheiden:
       einfach auf allem rumhacken, was Gender, was Gleichstellung ist. Und sich
       dabei auch noch gut fühlen. Während die Leute, die die richtige Arbeit
       machen, sich ständig rechtfertigen müssen, dass das keine
       Beschäftigungstherapie für gelangweilte Mittelschichtskinder ist.
       
       ## Apokalypse zum Nachbasteln
       
       Mein Weltuntergangsszenario oben ist natürlich grotesk, aber die
       Einzelteile habe ich alle so oder so ähnlich schon gelesen oder gehört. Sie
       vielleicht auch. In den sozialen Medien, in Kolumnen, in kurzen
       Unterhaltungen in der Bahn. Es ist ein einfacher Bausatz, zum Nachbasteln
       für Faule. Haben Sie gelacht?
       
       Diese Kolumne ist da, um zu zeigen: Männer, es geht auch mit Humor. Ein
       bisschen Divahaftigkeit, ein bisschen Opferabo ist okay, aber übertreibt's
       nicht. Niemand will euch was wegnehmen, niemand verschwört sich gegen euch.
       Im Patriarchat verändert sich was, schaut doch mal, was ihr davon habt.
       
       Es ist immer noch so viel Verbissenheit da draußen. So viel von der
       Humorlosigkeit, die man sonst den Feministinnen nachsagt, seit eine von
       ihnen mal einen BH in eine brennende Tonne geworfen hat. Newsflash, liebe
       Männer: Die Feministinnen haben Spaß, die haben Humor und bunte
       Glitzertröten. Verkniffen sind wir. Wir, die wir unbedingt Chef sein
       müssen, oder breitbeinig sitzen. Die unbedingt Sex haben müssen ohne vorher
       kurz drüber zu reden. Die wir immer nur Verluste sehen, wenn sich was
       verändert.
       
       Männer, wenn das so weitergeht, dann verlieren wir in der Haltungsnote.
       
       9 Feb 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/genetik-forscher-sequenzieren-flusskrebs-der-sich-wie-krebs-vermehrt-a-1191524.html
   DIR [2] http://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/elon-musk-schiesst-erfolgreich-einen-tesla-ins-all-15436398.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Peter Weissenburger
       
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