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       # taz.de -- Nachlass von Leni Riefenstahl: NS-Filme landen bei Berliner Stiftung
       
       > Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will den Nachlass der
       > Filmregisseurin und Fotografin aufarbeiten. Sie inszenierte und filmte
       > NS-Großveranstaltungen.
       
   IMG Bild: Riefenstahl-Dreharbeiten beim Nürnberger Parteitag der NSDAP 1934
       
       Berlin dpa | Berlin bekommt den gesamten Nachlass der wegen ihrer
       Nazi-Propagandafilme zeitlebens umstrittenen Filmregisseurin und Fotografin
       Leni Riefenstahl (1902 – 2003). Sie werde die umfangreichen Fotografie- und
       Filmbestände, Manuskripte, Briefe, Akten und Dokumente aufarbeiten, teilte
       die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Montag mit. Dabei werde eine
       Kooperation mit der Stiftung Deutsche Kinemathek angestrebt. Die B.Z.
       berichtete, der komplette Nachlass der 2003 im Alter von 101 Jahren in
       Bayern gestorbenen Regisseurin fülle rund 700 Kartons.
       
       „Wir haben mit dem Nachlass von Leni Riefenstahl nicht nur ein
       bahnbrechendes ästhetisches Werk übernommen, sondern auch eine besondere
       Verantwortung für die kritische Auseinandersetzung“, erklärte der Präsident
       der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. Gerade die Rolle
       Riefenstahls im Nationalsozialismus werde bei der Aufarbeitung des
       Nachlasses von zentraler Bedeutung sein.
       
       Nach Angaben der Stiftung verfügte Riefenstahls frühere Sekretärin und
       Alleinerbin Gisela Jahn die Schenkung nach Berlin. Jahn habe das
       umfangreiche Konvolut von Riefenstahls 40 Jahre jüngerem Ehemann und
       Kameramann Horst Kettner nach dessen Tod im Jahr 2016 erhalten. Er bewahrte
       den Nachlass der Regisseurin in ihrer gemeinsamen Villa am Starnberger See
       auf.
       
       Der fotografische Bestand soll im Museum für Fotografie am Bahnhof Zoo
       untergebracht werden. Hier wird seit 2004 auch das Werk Helmut Newtons
       gezeigt, mit dem Leni Riefenstahl in ihren späten Lebensjahren befreundet
       war.
       
       Der Schriften-Bestand des Riefenstahl Archivs mit Korrespondenzen,
       Tagebüchern und Manuskripten soll von der Handschriftenabteilung der
       Staatsbibliothek zu Berlin betreut werden, hieß es.
       
       13 Feb 2018
       
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