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       # taz.de -- Kommentar Globale Handelskonflikte: Die wahren VerliererInnen
       
       > Trump sucht den Handelskonflikt. Zunächst werden die Industrienationen
       > verlieren. Die wahren Leidtragenden aber sind andere.
       
   IMG Bild: Verlieren werden am Ende wieder die Schwächsten in der Freihandelskette
       
       Wer wird der Verlierer sein [1][in einem Handelskonflikt] zwischen den USA
       und ihren Handelspartnern? Wohl erst mal China, Europa [2][und so weiter].
       Die Rechnung von US-Präsident Trump ist so schlicht wie richtig; die
       Außenhandelsdefizite der Vereinigten Staaten sind ein Druckmittel,
       Strafzölle zunächst [3][ein Problem für die Lieferanten] – auch wenn
       letztlich die Verbraucher in den USA draufzahlen und die
       Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen dort abnimmt.
       
       Formuliert man die Frage aber nur ein klein wenig um, fällt die Antwort
       anders aus: Wer wird Verlierer sein in einem Handelskonflikt zwischen den
       reichen Industrienationen und großen Schwellenländern? Wer ist der
       Verlierer, wenn diese Länder ihre Märkte noch mehr als bislang abschotten
       und den Welthandel beschränken?
       
       Zwar haben 2017 seit langer Zeit wieder mehr Menschen gehungert als im Jahr
       zuvor. Doch insgesamt hat der Freihandel in den vergangenen Jahrzehnten
       dazu beigetragen, die Zahl der Menschen zu senken, die in Armut leben.
       Zudem interessiert es die Konsumenten im reichen Norden immer mehr, unter
       welchen sozialen und ökologischen Bedingungen Smartphones, T-Shirts und
       Kakaobohnen herstellt und angebaut werden. Zahlreiche Konzepte und
       Strategien für einen gerechteren Welthandel werden entwickelt oder schon
       verfolgt, sowohl in der Zivilgesellschaft als auch auf staatlicher und
       supranationaler Ebene – von [4][Fair-Trade-Initiativen] über
       Textilbündnisse in Europa bis zu den UN-Normen für
       Unternehmensverantwortung. Sie alle wollen Globalisierung nicht
       zurückdrehen, sondern fairer machen.
       
       Wenn es schlecht läuft, wird diese Idee zwischen den Interessen der großen
       Wirtschaftsmächte erdrückt. Dann lässt deren Versuch, die eigenen
       Industrien zu schützen, keinen Raum mehr für globale Solidarität,
       nationaler Egoismus wird legitim. Die wahren VerliererInnen des
       Handelskrieges zwischen den USA und ihren Partnern wären dann – nur ein
       Beispiel – die [5][Textilarbeiterinnen in Bangladesch].
       
       4 Mar 2018
       
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