# taz.de -- Neuer Feiertag in Norddeutschland: Reformationstag sammelt Stimmen
> Nach Bremen beschließt auch Schleswig-Holstein den Reformationstag als
> Feiertag. Eine entsprechende norddeutsche Verbundlösung rückt damit
> näher.
IMG Bild: Macht Karriere als Feiertag: Der Reformationstag, hier in der 2017er-Version
HAMBURG taz | Norddeutschland wird aller Voraussicht nach schon in diesem
Jahr am 31. Oktober frei machen. Als drittes Bundesland im Norden beschloss
Schleswig-Holstein am Donnerstag, den Reformationstag als zusätzlichen
Feiertag einzuführen. Alle Fraktionen stimmten nahezu vollzählig für diesen
Antrag, lediglich einzelne Abgeordnete von SPD und SSW enthielten sich.
Die Bremische Bürgerschaft hatte sich bereits tags zuvor für den 31.
Oktober als neuen gesetzlichen Feiertag ausgesprochen. Die endgültige
Entscheidung im Parlament soll aber zusammen mit der entsprechenden
Abstimmung in Niedersachsen fallen.
Am Mittwoch stimmten 57 Abgeordnete in Bremen für den Reformationstag, 24
waren dagegen. Ein Abgeordneter enthielt sich. Der Internationale Frauentag
am 8. März und der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai, die
ebenfalls zur Abstimmung standen, wurden mehrheitlich als Feiertage
abgelehnt.
Niedersachsen wird vermutlich erst im April abstimmen. Das Kabinett werde
sich Ende Februar oder Anfang März mit dem Thema beschäftigen, teilte eine
Regierungssprecherin in Hannover mit. Erst danach kann im Landtag endgültig
entschieden werden. Die SPD/CDU-Landesregierung favorisiert ebenfalls den
Reformationstag als neuen Feiertag, sie erarbeitet zurzeit einen eigenen
Gesetzentwurf.
Die fünf norddeutschen Regierungschefs hatten sich in den vergangenen
Wochen für den 31. Oktober als gemeinsamen norddeutschen Feiertag
ausgesprochen, der in Mecklenburg-Vorpommern bereits ein Feiertag ist. Mit
dem Feiertagsverbund soll berücksichtigt werden, dass Wohn-, Schul- und
Arbeitsorte vieler Familien im Norden sich wegen der Stadtstaaten Bremen
und Hamburg über zwei Bundesländer verteilen. Der Norden hätte dann zehn
Feiertage, Bayern hat 13.
In Hamburg dürfte ebenfalls der Reformationstag als neuer Feiertag am
kommenden Mittwoch von der Bürgerschaft beschlossen werden. 66 Abgeordnete
von SPD und Grünen sowie der oppositionellen CDU haben sich einem
entsprechenden fraktionsübergreifenden Antrag angeschlossen. Bei der
Abstimmung am 28. Februar in der Bürgerschaft, der 121 Abgeordnete
angehören, wäre damit eine Mehrheit sicher.
Allerdings liegen zwei weitere Anträge vor. Eine Gruppe vornehmlich von
Frauen aus SPD, Grünen und Linken setzt sich für den Weltfrauentag am 8.
März ein. Neun SPD-Abgeordnete wollen hingegen lieber den 23. Mai als Tag
des Grundgesetzes feiern. (mit dpa)
23 Feb 2018
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DIR Sven-Michael Veit
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