URI: 
       # taz.de -- produkttest: Weckt schlafende Hände
       
   IMG Bild: Foto: Hersteller
       
       Kaffee kann man nicht mehr einfach nur trinken. Ständig wird man
       aufgefordert, ihn zu genießen, wertzuschätzen, zu feiern. Kaffee wird
       dauernd mit Attributen versehen, fruchtig, schokoladig, fair, nussig, zart,
       präsent.
       
       Und jetzt gibt es Kaffeeseife. Hergestellt in Wuppertal, erhältlich unter
       www.kaffeeseife.org. Selbstverständlich ein Lifestyleprodukt: nachhaltig
       (palmölfrei), menschlich (hergestellt von Menschen mit Behinderung),
       belebend (Peeling durch Kaffeesatz). Dieser Seife kann man einfach nicht
       böse sein.
       
       Das Ding ist ja bloß: Kaffee muss man schnell trinken, sonst wird er kalt
       und eklig. So ist es auch bei der Kaffeeseife. Der Anfang ist toll, die
       Hände riechen gut, die Kaffeesatzreste kitzeln leicht beim Einseifen. Aber
       je länger die Seife daliegt und abgeschäumt wird, desto mehr gleicht sie
       sich ihrer Umgebung an. Aus Milchkaffeebraun wird Emaillegelb, das letzte
       Drittel ist gummiartig und zäh. Also: Man muss den Kaffee wegseifen,
       solange er frisch ist. Philipp Daum
       
       31 Mar 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Philipp Daum
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA