URI: 
       # taz.de -- Debatte um Paragraf 219a im Bundestag: SPD fordert freie Abstimmung
       
       > Immer mehr SPD-Abgeordnete kritisieren den Umgang ihrer Partei mit 219a.
       > Sie fordern nun, dass ohne Fraktionszwang über den Paragrafen entschieden
       > wird.
       
   IMG Bild: Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) arbeitet zur Zeit an einem Gesetzesentwurf
       
       Berlin afp | Im Streit um die Reform des Paragrafen 219a zu
       Schwangerschaftsabbrüchen bringen immer mehr SPD-Abgeordnete die Aufhebung
       des Fraktionszwangs ins Gespräch. Zwar solle die Bundesregierung die Chance
       erhalten, „einen Gesetzentwurf zum Paragraf 219a vorzulegen“, sagte die
       SPD-Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe der in Düsseldorf erscheinenden
       [1][sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe der in Düsseldorf
       erscheinenden Rheinischen Post] vom Donnerstag.
       
       „Angesichts der teils unsäglichen Kommentare aus der Union bis hin zu
       Gesundheitsminister Jens Spahn hält sich meine Hoffnung darauf allerdings
       in engen Grenzen“, fügte die Generalsekretärin der Sozialdemokraten in
       Sachsen hinzu. „Die SPD sollte dann nach anderen Mehrheiten suchen oder die
       Abstimmung freigeben.“
       
       Die SPD-Abgeordnete Josephine Ortleb sagte der Zeitung, Bundeskanzlerin
       Angela Merkel (CDU) habe eine Lösung im Sinne der Rechtssicherheit für
       Ärzte und Frauen zugesagt. „Und wir nehmen Sie hier beim Wort.“ Jetzt werde
       ein Vorschlag der Bundesregierung erstellt, den gelte es zunächst
       abzuwarten. „Allerdings muss dies sehr zügig geschehen“, fügte sie hinzu.
       „Zum jetzigen Zeitpunkt sollten wir alle Möglichkeiten zu einer Änderung
       des Paragrafen auf dem Tisch behalten.“
       
       [2][Zuvor hatte der Bundesvorsitzende der Jusos, Kevin Kühnert, eine
       Aufhebung des Fraktionszwangs bei der Abstimmung über die Reform des
       Paragrafen 219a gefordert]. Die SPD hatte kürzlich darauf verzichtet, ihren
       Gesetzentwurf zur Streichung des Paragrafen 219a im Bundestag zur
       Abstimmung zu stellen.
       
       Nunmehr erarbeitet Justizministerin Katarina Barley (SPD) einen
       Gesetzentwurf zur Reform des Gesetzes. Barley will verhindern, dass es
       künftig wieder [3][zu Fällen wie dem einer Gießener Ärztin kommt], die im
       vergangenen Jahr zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt worden war.
       Sie hatte über einen Link auf ihrer Homepage über Möglichkeiten des
       Schwangerschaftsabbruchs informiert.
       
       22 Mar 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.rp-online.de/politik/deutschland/werbeverbot-fuer-schwangerschaftsabbrueche-spd-abgeordnete-wollen-freie-abstimmung-zu-paragraf-219a-aid-1.7471171
   DIR [2] /Reform-im-Abtreibungsrecht/!5493025
   DIR [3] /Verbot-der-Werbung-fuer-Abtreibungen/!5478290
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Paragraf 219a
   DIR Fraktionszwang
   DIR Gesetzentwurf
   DIR SPD
   DIR Bundestag
   DIR Jens Spahn
   DIR Schwerpunkt Paragraf 219a
   DIR Jens Spahn
   DIR Franziska Giffey
   DIR Schwerpunkt Paragraf 219a
   DIR Schwerpunkt Paragraf 219a
   DIR Schwerpunkt Paragraf 219a
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Debatte Abgeordnete im Bundestag: Fraktionszwang abschaffen!
       
       Die Parlamentsferien sind vorbei. Zeit für eine parlamentarische Utopie:
       Die Abgeordneten sollten nur nach ihrem Gewissen abstimmen.
       
   DIR Debatte Jens Spahn und §219a: Er verrät seine Mütter
       
       Die Frauenbewegung hat auch für Schwulenrechte gekämpft. Nun wären schwule
       Männer dran, solidarisch zu sein. Spahn tut das Gegenteil.
       
   DIR Debatte um § 219a: Spahn rüstet ab – verbal
       
       In der Debatte um § 219a scheinen Regierungspolitiker versöhnlicher.
       Unionspolitiker lehnen eine Änderung aber weiter ab.
       
   DIR Kommentar neue Äußerungen zu § 219 a: Von wegen kompromissbereit
       
       Jens Spahn gibt der „SZ“ ein Interview, in dem er vermeintlich
       „kompromissbereit“ klingt. Tatsächlich will er an Paragraf 219a nicht
       heran.
       
   DIR Verbot von „Werbung“ für Abtreibungen: Familienministerin will 219a ändern
       
       Der Streit um den Paragraphen 219a droht, die Große Koalition zu entzweien.
       Familienministerin Giffey beharrt auf seiner Abschaffung. Die Union stellt
       sich quer.
       
   DIR Reform im Abtreibungsrecht: Debatte um §219a verschärft sich
       
       Die Union missbraucht den §219a als Schutzschild für §218 und argumentiert
       verkürzt. Die SPD hilft ihr, eine Anhörung im Parlament zu blockieren.
       
   DIR Medialer Umgang mit Paragraf 219a: Werbung ≠ Information
       
       „Buzzfeed“ beschreibt Paragraf 219 a neuerdings als „Informationsverbot“
       statt als „Werbeverbot“ von Abtreibungen. Gut gemeint, aber ungenau.
       
   DIR Streit um „Werbung“ für Abtreibungen: Spahn verteidigt 219a
       
       Die SPD hofft, gemeinsam mit der Union Paragraf 219a zu reformieren. Die
       aber erteilt jeglichen Änderungen eine Absage – allen voran Jens Spahn.