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       # taz.de -- Fake-Foto von Emma González: Waffenverteidiger tweeten Fake News
       
       > Waffenfans teilen ein gephotoshoptes Bild von Emma González. Das Fake
       > zeigt, wie sie die US-amerikanische Verfassung zerreißt.
       
   IMG Bild: „Nur ein Beispiel dafür, was die NRA-Unterstützer Teenagern antun“, twittert „Don Moynihan“
       
       Berlin taz | [1][Am Samstag demonstrierten weltweit Menschen gegen die
       Waffengewalt und den Einfluss der Waffenlobbyorganisation NRA in den USA].
       Daraufhin haben einige BefürworterInnen der NRA ein falsches Foto von Emma
       González geteilt. Sie ist eine der Überlebenden des Parkland-Massakers und
       Anführerin der [2][#NeverAgain]-Bewegung.
       
       Das Original erschien am Freitag in der [3][teenVOGUE] und zeigt, wie die
       Aktivistin ein Plakat zerreißt, auf dem eine Zielscheibe abgebildet ist. Am
       Samstag teilten dann konservative NRA-Unterstützer auf Twitter eine
       [4][verfälschte Animation], in der die Schülerin statt einer Zielscheibe
       die US-Verfassung zerreißt. Der kontrovers diskutierte zweite Zusatzartikel
       der US-Verfassung verbietet es zur Zeit noch, das Recht auf den Besitz und
       das Tragen von Waffen einzuschränken. González wird mit dem gefakten Foto
       als Zerstörerin der demokratischen Werte Amerikas diffamiert.
       
       Der konservative US-amerikanische Schauspieler Adam Baldwin trieb es
       soweit, die jugendlichen DemonstrantInnen mit der Hitlerjugend zu
       vergleichen. Er hat am Sonntag das Fake-Foto [5][retweetet] und es mit dem
       Hashtag „#Vorwärts“ versehen. Damit spielte er auf das damalige Lied
       „Vorwärts! Vorwärts“ an. Auf Kritik an dieser kaum zu übertreffenden
       Geschmacklosigkeit verteidigte er seinen Post als angebliche „politische
       Satire“.
       
       Zu den Gegngern der #NeverAgain-Kampagne gehören auch der mittlerweile
       gesperrte Twitter-Account „Linda NRA Supporter“ sowie der republikanische
       Ex-Präsidentschaftskandidat Rick Santorum. Letzterer kritisierte am Sonntag
       in einem [6][CNN-Interview] die „March for Our Lives“-Demos und behauptete,
       dass die Jugendlichen „statt nach jemand Anderem zu suchen, der ihr Problem
       lösen kann, lieber selbst was tun sollen – wie zum Beispiel
       Wiederbelebungskurse belegen oder sich auf Amokläufe richtig vorbereiten“.
       Auf die Antwort der Interviewerin, dass die Kids ja ganz offensichtlich
       gerade zu Tausenden vor dem Kapitol in Aktion getreten seien, reagierte
       Santorum nur mit der ausweichenden Floskel: Jeder müsse sich als Individuum
       verantwortlich fühlen und sich fragen, was er persönlich tun kann, um
       Amokläufe zu verhindern.
       
       Schon zuvor sahen sich die AktivistenInnen, die für eine strikte
       Verschärfung der Waffengesetze eintreten, mit Fake News konfrontriert. Etwa
       David Hogg, ebenfalls Überlebender des Parkland-Massakers, dem in einem nun
       gelöschten YouTube-Video vorgeworfen wurde, von CNN und dem Investor George
       Soros bezahlt zu werden, um Waffenbesitz schlecht – und gegen die
       Verfassung Stimmung zu machen.
       
       26 Mar 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /March-for-our-lives-in-den-USA/!5493674
   DIR [2] https://twitter.com/NeverAgainMSD
   DIR [3] https://www.teenvogue.com/story/emma-gonzalez-parkland-gun-control-cover
   DIR [4] https://twitter.com/getongab/status/977647957389459456
   DIR [5] https://twitter.com/AdamBaldwin/status/977690334883807232
   DIR [6] https://edition.cnn.com/videos/politics/2018/03/25/rick-santorum-criticizes-gun-control-marches-sotu.cnn
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Katharina Korn
       
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