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       # taz.de -- Protest gegen Afghanistan-Abschiebungen: Demonstration am Flughafen
       
       > Mehrere Flüchtlingsorganisationen wollen gegen eine Sammelabschiebung
       > protestieren. Sie solle nicht „still und heimlich“ passieren.
       
   IMG Bild: Ende Juni 2017 war der Flughafen Halle/Leipzig schon mal Schauplatz einer Demonstration gegen Abschiebungen
       
       Leipzig/Frankfurt am Main epd | Mehrere Flüchtlingsorganisationen haben
       eine offenbar für Montag vom Flughafen Halle/Leipzig (LEJ) geplante
       Sammelabschiebung nach Afghanistan scharf kritisiert. Der Verein Pro Asyl
       bezeichnete das Vorgehen der Bundesregierung am Montag in Frankfurt am Main
       als „vollkommen absurd“. Die Flüchtlingsräte Sachsens und Sachsen-Anhalts
       kritisierten in einer gemeinsamen Mitteilung „willfährige Abschiebungen in
       ein Kriegsgebiet“, die „tödlich enden können“.
       
       Pro Asyl forderte, Abschiebungen nach Afghanistan sofort zu beenden.
       Geschäftsführer Günter Burkhardt sagte, es sei inakzeptabel, dass das
       Auswärtige Amt einen „seit Monaten überfälligen Bericht“ zur
       Sicherheitslage in dem Land noch nicht vorgelegt habe.
       
       Pro Asyl verwies auf Berichte internationaler Organisationen, wonach 2017
       in 30 von 34 afghanischen Provinzen insgesamt mindestens 360.000 Menschen
       vertrieben worden seien. „Es ist skandalös, dass unter der Fiktion, es gebe
       sichere Gebiete, Menschen abgeschoben und zuvor im Bundesamt auf Basis
       einer veralteten Lageeinschätzung abgelehnt werden“, kritisierte Burkhardt
       auch die Arbeit des für Asylentscheidungen zuständigen Bundesamts für
       Migration und Flüchtlinge.
       
       Abschiebungen nach Afghanistan sind nach einem vorübergehenden Stopp seit
       Ende 2016 wieder möglich, aber politisch hoch umstritten. Abgeschoben
       werden derzeit nur bestimmte Personengruppen, darunter verurteilte
       Straftäter und sogenannte terroristische Gefährder. Die Flüchtlingsräte
       Sachsens und Sachsen-Anhalts betonten, dies sei schon häufig widerlegt
       worden.
       
       Das Bündnis „Protest LEJ“ rief für Montagnachmittag zu einer Demonstration
       am Flughafen Halle/Leipzig auf. „Wir wollen dort präsent sein, die
       Abschiebung beobachten und verhindern, dass sie still und heimlich
       stattfinden kann“, hieß es in dem Aufruf vom Wochenende.
       
       26 Mar 2018
       
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