URI: 
       # taz.de -- Facebook schaltet Zeitungsanzeige: Sorry für den Datenmissbrauch
       
       > Zuckerberg entschuldigt sich für die unerlaubte Nutzung von Userdaten und
       > gelobt Besserung. EU-Kommissarin Vera Jourová ist skeptisch.
       
   IMG Bild: „Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass wir nicht mehr getan haben“, sagt Facebook-Gründer Zuckerberg (Archivbild)
       
       Berlin dpa | Im Skandal um die unerlaubte Nutzung der Daten von Millionen
       Facebook-Nutzern hat sich Unternehmenschef Mark Zuckerberg in
       Zeitungsanzeigen bei den Nutzern in Deutschland entschuldigt. „Du hast
       vermutlich gehört, dass die Quiz-App eines Wissenschaftlers im Jahr 2014
       unerlaubt die Facebook-Daten von Millionen von Menschen weitergegeben hat“,
       hieß es am Dienstag in der ganzseitigen, von Zuckerberg unterzeichneten
       Anzeige, die unter anderem in der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter
       Allgemeinen Zeitung stand. „Das war ein Vertrauensbruch, und ich möchte
       mich dafür entschuldigen, dass wir damals nicht mehr dagegen getan haben.“
       Facebook unternehme nun die notwendigen Schritte um sicherzustellen, dass
       so etwas nicht noch einmal passiere.
       
       Zuckerberg hatte sich am Sonntag bereits [1][in mehreren britischen
       Zeitungen] für den Datenskandal [2][entschuldigt]. Am Montag hatte sich
       Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) mit europäischen
       Facebook-Vertretern in Berlin getroffen.
       
       Vor rund einer Woche war bekanntgeworden, dass sich die britische
       Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica [3][unerlaubt Zugang zu Daten von
       Millionen Facebook-Profilen] verschafft hat. Mit Hilfe dieser Daten sollen
       Wähler im US-Präsidentschaftswahlkampf zugunsten von Donald Trump gezielt
       mit unerlaubter Wahlwerbung beeinflusst worden sein.
       
       EU-Kommissarin Vera Jourová warnte in einem Schreiben an Facebook vor
       negativen Auswirkungen durch Datenmissbrauch auf demokratische Wahlen. Das
       soziale Netzwerk sei seit vielen Jahren eine Plattform für Politmarketing,
       schreibt Jourová in einem Brief an [4][Geschäftsführerin Sheryl Sandberg],
       der der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt. Die offiziellen
       Äußerungen des Konzerns und ihres Chefs Mark Zuckerberg hätten ihre
       Bedenken nicht ausräumen können.
       
       Jourová wirft dem sozialen Netzwerk zudem vor, das Verhältnis zur EU
       beschädigt zu haben. Man habe sich um ein vertrauensvolles Verhältnis
       bemüht und mehrfach gut zusammengearbeitet, heißt es in dem Brief an
       Sandberg. „Das Vertrauen ist jetzt geringer.“
       
       27 Mar 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /!5493425
   DIR [2] /!5493366
   DIR [3] /!5492782
   DIR [4] /!5493604
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Meta
   DIR Mark Zuckerberg
   DIR Datenschutz
   DIR Cambridge Analytica
   DIR Schwerpunkt Meta
   DIR Schwerpunkt Meta
   DIR Martin Selmayr
   DIR Schwerpunkt Meta
   DIR Schwerpunkt Meta
   DIR Nullen und Einsen
   DIR Schwerpunkt Meta
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Ökonomische Folgen des Datenskandals: Facebook-Aktie ist wieder stabil
       
       Der Skandal weitet sich aus, doch Mark Zuckerberg gibt sich wenig
       beeindruckt. Daten- und Verbraucherschützer fordern strengere Regeln.
       
   DIR Nach dem Datenskandal: Playboys gegen Facebooks Werte
       
       Mark Zuckerberg wird vor dem US-Kongress aussagen. Privatnutzer und
       Unternehmen setzen Zeichen gegen das Netzwerk. Einzelne haben bereits
       geklagt.
       
   DIR Streit um EU-Personalie Selmayr: „Auf Trump'sche Art geleugnet“
       
       Die Anhörung zum Fall des Deutschen Martin Selmayr im Europaparlament gerät
       zur Abrechnung mit der Kommission – und ihrem Vertreter Oettinger.
       
   DIR Datenskandal um Facebook und PR-Firma: Durchsuchung bei Cambrige Analytica
       
       Die britische Datenschutzbehörde durchsucht die Büros der Beratungsfirma.
       Die EU-Justizkommissarin will von Facebook wissen, wie europäische Nutzer
       betroffen sind.
       
   DIR Datenskandal um Cambridge Analytica: Bundestag lädt Facebook vor
       
       Der Digitalausschuss befragte Facebook-Vertreter zur Datenpanne. Nach
       dürren Antworten soll als nächstes Top-Managerin Sheryl Sandberg kommen.
       
   DIR Kolumnen Nullen und Einsen: Ja, leck mich fett!
       
       Alle schreiben über Facebooks „Datenleck“. Aber kaum jemand macht sich
       Gedanken, ob die Metapher passt. Fürs Digitale fehlen uns oft die Worte.
       
   DIR Datenweitergabe von Facebook: Sorry? Das sagt sich leicht
       
       Mark Zuckerberg entschuldigt sich für den Daten-Skandal. Am Grundprinzip
       des Konzerns ändert sich aber nichts, denn er verdient damit sein Geld.