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       # taz.de -- Kommentar Kopftuchverbot in Kitas: Ein Zeichen gegen das Mittelalter
       
       > Das Kopftuch hat in unseren Kitas und Schulen rein gar nichts zu suchen.
       > Es degradiert auch sehr junge Frauen bereits zu Sexualobjekten.
       
   IMG Bild: Kopftücher für Mädchen unter 14 Jahren stehen in der Kritik
       
       Der Hidschab, den muslimische Frauen angeblich aus religiösen Gründen
       tragen müssen, war bis zur islamischen Revolution in Iran auch in
       islamischen Gesellschaften kein Muss. Ganz im Gegenteil hatten sich
       zwischen Atlantik und Indischem Ozean in der Mitte des 20. Jahrhunderts
       zahlreiche Frauen von diesem tradierten Bekleidungsstück emanzipiert. Aus
       guten Gründen, denn selbst im Koran gibt es kein explizites Kopftuchgebot.
       Dort wird nur erwartet, das Haupt gegenüber Allah bedeckt zu halten – was
       sehr unterschiedlich interpretiert werden kann.
       
       Heute wird der Kopftuchzwang von islamischen Geistlichen meist damit
       begründet, dass Frauen ihre Reize gegenüber Männern verhüllen sollen, weil
       die sonst ihrer Hormone nicht Herr werden. Doch eine falsch verstandene
       Männlichkeit kann und darf nicht missbraucht werden, um Frauen ihrer
       Selbstbestimmung zu berauben. Genau das aber geschieht, wenn schon
       6-Jährige verhüllt werden.
       
       Der Hidschab ist ein politisch gesetztes Symbol gegen die Werte der
       europäischen Zivilisation. Er ist das offen getragene Bekenntnis: Mit
       westlichen Werten und Emanzipation wollen wir nichts zu tun haben! So wird
       er zum Instrument einer archaischen Männerwelt, die den angeblichen
       Hedonismus westlicher Zivilisation verabscheut.
       
       Das Kopftuch unterwirft Kinder einem Zwang, gegen den sie sich nicht wehren
       können. Es degradiert auch bereits sehr junge Frauen zu Sexualobjekten.
       Insofern geht es beim Kopftuchverbot in Grundschulen, [1][wie es die
       Regierung in Österreich plant], nicht nur darum, jungen Menschen eine
       selbstbewusste Entscheidung über sich selbst zu ermöglichen – es setzt auch
       ein deutliches Zeichen gegen im Mittelalter verharrende Kräfte des Islam.
       
       Deshalb: In unseren Schulen hat das Kopftuch nichts zu suchen! Es
       konterkariert den Kampf, den Generationen von Frauen um ihre
       Selbstbestimmung geführt haben, und öffnet die Tür zur Unterdrückung jener
       jungen Frauen, die trotz ihres islamischen Glaubens ihr Leben
       selbstbestimmt nach europäischen Werten leben wollen.
       
       11 Apr 2018
       
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